Vollkommen perplex sitze ich vor einer Papiertüte. Darin ein Buch. Ein Buch, das ich gestern nachmittag in meinem Stream bei Facebook entdeckte, woraufhin ich meinen Lesewunsch in die Welt hinauskrähte.
Und jetzt sitze ich hier und habe das Buch. Nein, ich habe es nicht bei Amazon bestellt. Ich war nicht im Buchladen. Nicht in dem meines Vertrauens und auch nicht in der Buchhandlung gleich gegenüber.
Nein, ich war nur heute morgen auf dem Weg zum Büro kurz beim Gemüsehändler in der Nachbarschaft, habe von ihm mit einem strahlenden Lächeln das Paketlein mit Buch in die Hand gedrückt bekommen. Und bei der Gelegenheit noch rasch ein Kilo Erdbeeren gekauft.

Was mein Herz höher schlagen lässt.
Nun sitze ich hier und bin glücklich. Und das kam so:
1. Kapitel: Wie alles begann
2. Kapitel: Dorothee Junck (mit mir und Isabel Bogdan befreundet) wirft einen Blick in ihre Timeline und …
3. Kapitel: Happy End. Siehe Foto 1.
Der Service meiner Haus- und Hofbuchhandlung ist schlicht umwerfend. So umwerfend, dass ich seit etwa zwei Jahren kein einziges Buch mehr bei Amazon bestellt habe. Ich habe das früher immer gern gemacht. So praktisch. Ein, zwei Klicks. Tags drauf schleppte mir ein leicht keuchender Paketbote die Bücher ins Büro.
Ich komme allerdings gar nicht mehr auf den Gedanken. Seitdem ich beinahe zufällig bei Facebook über den Buchladen Nippes stolperte, bin ich für den Online-Buchhandel verloren. Meine Bestellungen kann ich etwa unkompliziert via Facebook-Nachricht rüberrreichen, falls ich es nicht ins Nachbarviertel schaffe.
Davon abgesehen, dass mir der Buchladen mit seinen Menschen und “So-Sein” ans Herz gewachsen ist: Wer es nicht zur Ladenzeit in den Buchladen schafft, kann sein Buch in einem der umliegenden Läden oder Kneipen deponieren lassen. Das gute Nachbarschaftsnetzwerk im Viertel macht es möglich.
Das führte auch zum Blauen Abend in Nippes. Der findet am 5. Juli statt und da kann man dann Läden und Kneipen entdecken – und wie gut vernetzte und einfallsreiche Einzelhändler und Gastronomen Leben ins Viertel bringen.
Support your local dealer? Aber mit Vergnügen!
Und jetzt nasche ich ein paar Erdbeeren und freue mich schon aufs Lesen …
Buchladen Neusser Straße / Köln-Nippes bei Facebook: www.facebook.com/buchladen.nippes
Website (natürlich mit Bestellmöglichkeit): www.buchladen-nippes.de
Den Buchladen Neusser Straße habe ich bei Isabels Lesung kennenlernen dürfen und er hat mir sehr gefallen. Leider liegt er so gar nicht in meiner Reichweite. Aber toller Service, Wahnsinn. 🙂
Und auch für Veranstaltungen unbedingt eine Reise wert. Wir sollten mal ein Twittertreffen dort machen :).
Das ist ja eine Superidee! 🙂
Dieser Meinung schließe ich mich an.
Das ist wirklich best practice! Gute Idee mit dem Vernetzen – und so *logisch* 😉
Sein Buch beim Gemüsehändler abholen, das ist mal ne Idee 😀 Bezahlt man dann auch gleich Buch und Erdbeeren zusammen oder wie läuft das? 😉
Auf Rechnung oder dann beim nächsten Mal im Laden – je nach Vertrauensstatus ;-). Oder gleich online bestellen, bezahlen und dann abholen.
Habe ebenso vor Jahren aufgehört Online zu bestellen (zumindest die Bücher), suche aber gern nach der ISBN dort und rufe dann meine Buchhänderlin an, bestellt und fertig. Wenn ich wieder im Laden vorbei komme wird mein Buch unaufgefordert aus dem Regal gezogen(wenn es ein Geschenk ist, ist es in der Regel danna uch schon schön verpackt).
Aber die Idee mit dem Gemüsehändler muss ich mal weiter geben.
Nach dem langen Ausflug in die Online-All-Over-the-World Zeit, sind wir endlich da angekommen wo wir hin wollten, think global, act local
Liebe Wibke,
na, das ist ja eine tolle Sache. Bei dem Buch hätte nur noch eine Schokolade sein müssen – diese dann schmelzen und mit den Erdbeeren vom Gemüsehändler, zusammen mit dem Buch, genießen. Ich wage zu bezweifeln, ob der Gemüsehändler bei uns auf dem Markt Pakete annimmt… das geht vielleicht nur in Köln. Hut ab.
Mit Schokolade habe ich’s ja nicht so ;-). Der Gemüsehändler hat auch einen Laden. Aber diese Netzwerke machen unsere Viertel wirklich zu einem Dorf. Das mag ich sehr.
… Schokolade lässt sich gegen Vanillesoße, Prosecco,… auswechseln… – aber bestimmt sind die schon nicht mehr da?!
Nee :). Erdbeeren am liebsten pur. Den Rest gern dazu.