Der Wortschatz ist mit das Persönlichste, was wir miteinander teilen können. Wörter, Redewendungen und Sprichwörter verbinden Menschen miteinander. Ich sehe leuchtende Augen, wenn es um den Austausch von Lieblingswörtern geht. Oftmals sind es Wörter, die nur mehr selten benutzt werden und wie aus der Zeit gefallen scheinen. Blümerant, stibitzen, Haudegen. Oder es sind lautmalerische Wörter, die allein beim Aussprechen schon angenehm die Seele kitzeln. Papperlapapp, Muckefuck, Schnickschnack. Mit einem Wort beginnt eine Geschichte. Ein Wort allein erzählt bereits eine Geschichte. Storytelling beginnt mit einem Wort.
In meinem Vortrag bei der Social Media Night, die vom Social Media Club Karlsruhe zum achten Mal ausgerichtet wurde, widmete ich mich den Wörtern, unserem Wortschatz und unserer Sprache. Höchst unwissenschaftlich und mit viel Vergnügen lud ich zu einer Lustreise durch die Refugien der Sprachliebhaber und Wortspielkinder. Wie ist es um unseren Wortschatz bestellt? Gibt es einen Sprachverfall? Ich habe Beispiele herausgesucht, wo und wie mit Sprache gespielt wird und wo Wörter geliebt und geehrt werden.
All das zur Inspiration und, ja, auch zur Sensibilisierung, den eigenen Wortschatz zu heben, anzureichern und Preziosen in die Welt zu tragen. Denn kein Wort muss aussterben, solange wir es benutzen.
Es war eine vergnügliche und angenehme Veranstaltung. Es gab neben meinem zwei feine Vorträge: Prof. Dr. Christian Stiegler sprach in charmantestem Wienerisch (hach) über das »social in the media« und Christian de Vries über das Zuhören im Web, das über reines Monitoring weit hinaus geht. Beim Stadtmarkting-Team von Karlsruhe gibt es schon eine famose Zusammenfassung in ausgewählten Tweets. Bestens organisiert und moderiert, ein schöner Veranstaltungsort (klasse: die Karlshochschule!), es gab flottes WLAN – und ich konnte mich bei einem Mitmachspielchen davon überzeugen, dass im Publikum offenkundig nur wenige schlechte Menschen zu finden sind: »Wer Sprichwörter kennt, kann kein schlechter Mensch sein.« (Aus: Die fabelhafte Welt der Amélie)
Liebe Wibke,
auch an dieser Stelle möchte ich Dir nochmal meinen herzlichsten Dank übermitteln. Dafür, dass Du Deine Zeit, Liebe und Mühe aufgebracht hast, den Weg nach dem vielleicht ein wenig entlegenen, aber nicht zu 100% provinziellen Karlsruhe anzutreten. Wir alle befinden uns auf einer Reise – quo vadis mankind? Und wohin geht das Individuum? – Du hast es geschafft, uns auf Deiner eigenen mitzunehmen. Es war die erste Social Media Night Karlsruhe, bei der sich eine Referentin mit der Sprache, dem Sprachgebrauch und der Sprachentwicklung vor allem im Internet auseinandergesetzt hat. Aus meiner Sicht wurde das höchste Zeit! 🙂
Nun fahre wohl, fahre schön wieder nach Hause, zu Deinen Lieben und Deiner geliebten Umgebung. Mir bleibt die Hoffnung, dass Du ein paar schöne Momente mit genommen hast und für Dich bewahren kannst.
Auf bald!
Mit lieben Grüßen
Micha
Herzlichen Dank, lieber Michael – für Eure Einladung, Eure Gastfreundschaft und diese nette Rückmeldung. Liebe Grüße, Wibke.
Dufte! Knorke! +1 <3
PS: Laut http://de.wikipedia.org/wiki/Ketchup 🙂 schreibt sich Zehetmeir Zehetmair.
Hoppla, ausgerechnet … Da war wohl Freud mit im Spiel. Danke! <3
Klasse, vorzüglich, entzückend!
Ich bin ganz verrührt.
Die Slideshare hänge ich mir über den Kamin.
Ich danke Dir sehr, Lars :). *freudighopps*