Regnen soll es heute.
Halleluja! Während ich meinen Weg ins Heimbüro gehe, kontrolliere ich den Stand in der Wetter-App. Hm. So wirklich gut sieht es nicht aus, eher ein paar Tropfen? Nun, abwarten. Immerhin sind mal ein paar Wolken da, fast schon eine amtliche Wolkendecke. Nötig ist der Regen, dringend, keine Frage.
Gestern las ich, dass jemand die fehlende Thematisierung der Dürre, ja, des Klimawandels überhaupt bemängelte. Vielleicht liegt’s an meiner Bubble, in der sich auch viele Naturkundige und Menschen aus Land- und Forstwirtschaft finden. Da hat das Thema Klimawandel, bis auf eine etwa zweiwöchige Coronaschrecksekunde, nicht an Sichtbarkeit und Brisanz verloren.
Im Gegenteil: Die Stimmen werden wieder lauter, verbunden mit der Forderung, die coronabedingte Wirtschaftsförderung mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu verbinden. Da böte sich in der Tat eine Chance, auch wenn sich die Automobilindustrie etwa schon wieder auf den Boden wirft.
Autsch.
Mein Blick ist aber heute mehr dem Inneren gewidmet: Muskelkater galore. Ja, vom Wandern. Ja, ich bin ein Pimpel. Muskelkater lieben mich. Dafür war es am Sonntag eine ausgesprochen schöne Wanderung, von der ich nicht nur körperlich noch zehre. Vielleicht doch demnächst mal wieder in die Eifel?
In dieser Woche befällt mich manche Wehmut. Kürzlich noch ermahnte ich eine Bekannte, doch nicht immer zu sagen, dass alles schlimmer sein könnte und sie nicht jammern wolle, weil sie Dies oder Jenes nicht machen könne. Selbstverständlich gilt es, nicht die Übersicht zu verlieren, nicht den Blick für Relationen. Aber ich finde durchaus, dass man bedauern kann und darf, was augenblicklich und vielleicht auch noch lange Zeit nicht möglich ist. Aus völlig nachvollziehbaren Gründen und im Wissen darum, dass es andernorts und in anderen Lebensumständen weitaus ärger ist.
Nun laviere ich selbst herum. Was ich eigentlich sagen wollte: Ich vermisse Tage mit Zelt und Wanderschuh in der Eifel. Mich erfüllt mit Wehmut, dass wir in diesem Jahr keine drei Wochen mit Rad und Zelt durch Frankreich fahren werden. Ich werde nicht mit dem Rad von Jugendherberge zu Jugendherberge durch Ostfriesland fahren. Ich seufze schwer. Und nun gebe ich zurück ins Studio der Realität und bescheide mich wieder in meinen Wünschen. Gesund und munter bleiben und so weiter.
Kommen wir zu etwas völlig anderem.
Hier, der Duft … Wenn der weiße Flieder wieder blüht. Vor mich hinsummend bewundere ich die Kastanie, deren ganze Pracht auf einem erstaunlich filigranen Stamm thront. Im letzten Jahr blühten die Kastanien lange nicht so prachtvoll. Aber glücklicherweise hatte es immerhin im Winter einigermaßen viel geregnet.
Nun, Tag, was fangen wir miteinander an? Ich ahne, es wird bürokratisch. Und ein Angebot will raus, auf dem ich schon zu lange herumdenke. Wohlan.