Neulich waren wir in Lüttich.
Eine Stadt, zu der meine Zuneigung erst im Verlauf mehrerer Besuche wuchs. Sie brauchte auch etwas Anleitung – glücklich, wer eine Lüttich liebende Barbara von Visit Wallonia Deutschland an der Seite hat. Oder mit der Stadtführerin Helene Bings etwas vom Wesen dieser Stadt erfährt. Oder mit Brigitte Halmes die Street Art in Lüttich erkundet. Um also diese kontrastreiche Stadt, immerhin die zweitgrößte der Wallonie, zu erkunden, ist es hilfreich, wenn man ein wenig an die Hand genommen wird. Sonst landet man in einem Betondurcheinander mit viel zu vielen Autos und übersieht völlig gestresst die interessanten und schönen Seiten von Lüttich.
Seitdem wir unseren Garten haben und dank der Bestimmungs-App Flora Incognita die Pflanzen dort und überall auf unseren Wegen nun mit vollem Namen ansprechen können, hat sich der Blick verändert. Es wächst da nicht mehr irgendwelches Ochguckmalwieschön oder ein Nasowasunddashier.
Ein Gang durch Lüttich in Pflanzen.
- Stacheliger Bärenklau (Acanthus spinosus)
- Minze (Mentha spicata)
- Wegwarte (Cichorium intybus)
- Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes)
- Wilde Malve (Malva sylvestris), Klatschmohn (Papaver rhoeas) und etwas, das ich nur als Mäusegerste und Mäusehafer kenne.
- Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes)
- Den Hügel hinan durch mittelalterliche Gassen und darüber Rosen und Zimbelkraut
- Rote Spornblume (Centranthus ruber)
- Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria muralis)
Mehr als ein Spleen von Pflanzennerds
Das erinnert nicht zufällig an die famose Krautschau von Julia Krohmer und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Universität Freiburg, die regelmäßig im Mai stattfindet und urbane Biodiversität sichtbar macht. Auch hier ist Flora Incognita das Mittel der Wahl, um Stadtbotanik zu identifizieren und sichtbar zu machen. In der App kann man Funde entsprechend markieren und zum Citizen-Science-Projekt beitragen.
Das ist übrigens kein Spleen von einigen Pflanzennerds. Stadtgrün trägt erheblich zu einer Klimaverbesserung und zur Abkühlung überhitzter Städte bei. Nebenbei entsteht Lebensraum für Lebewesen. Schmeißt also Euren Fugenkratzer und alles weg, womit Ihr Euer Pflaster bisher malträtiert habt. Besser noch: Schmeißt das Pflaster weg oder nehmt es zumindest teilweise raus.
Ein Herz für die Mauerblümchen, Fugengrün und Ritzenrebellen
Seht nur, wie schön es ist, wenn man das Grün wachsen lässt. Fabelhafte regionale Saatgutmischungen für Fugen und Ritzen gibt es hier.

Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria muralis), Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra) und Gelber Wau (Reseda lutea)
Hinweis zur Transparenz
Nichts von diesem Beitrag wurde von anderer Seite bezahlt. Flora Incognita ist eine kostenlose App zur Pflanzenbestimmung: „Das Forschungsprojekt „Flora Incognita++“ verbindet KI gestützte Pflanzenbestimmung mit Citizen Science”. Und während ich KI in so vielerlei Hinsicht für gefährlichen, ressourcenfressenden Unfug halte: An dieser Stelle ergibt sie Sinn. Die App ist ein Angebot der TU Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biochemie.
Ich arbeite als freie Mitarbeiterin für Visit Wallonia Deutschland und erstelle Inhalte für den Instagram-Account. Es trifft sich tiefe Liebe für die Wallonie und ein Auftrag von tollen Menschen. So kann ich arbeiten. Diese Reise hier war allerdings komplett privat.