„Ja, jetzt ist das langweilig. Aber in zwanzig Jahren!“
Ich leihe mir diesen Satz vom glorreichen Techniktagebuch. Und vielleicht ist und bleibt dieses Coronatagebuch vor allem für mich interessant. Nichtsdestotrotz nimmt es hier im Blog Platz. Vom ersten Tag an war es mir ein Bedürfnis, meine Gedanken und mein Befinden festzuhalten. Ich tippte sie in die Notizen-App meines Smartphones. Diese Dokumentation half mir, die Angst zu bannen und ihr eine vertraute Form zu geben. Schreiben hilft.
Tag 1
Ich erhalte eine, dann die zweite rote Meldung auf die Corona-WarnApp. Das ist nicht völlig überraschend. Durch einige Veranstaltungen bin ich auf der Hut und mache täglich Selbsttests. Bisher alle beruhigend negativ. Ich fühle mich gut. Eigentlich? Ab und zu niese ich mal, führe es wie die leicht tränenden Augen auf die Frühlings- und Heizungsluft zurück.
Doch am Mittag fühle ich mich jäh angeschlagen: Halsweh. Kopf bewölkt sich. Füße kalt. Ich mache einen Selbsttest. Der Timer bimmelt nach 15 Minuten: zwei Striche. Unter dem Kontrollstrich in einem etwas blasseren Ton der entscheidende zweite Strich. Tiefer Schrecken durchfährt mich. Was ich zwei Jahre lang intensiv versucht habe zu vermeiden, ist nun passiert. Ich habe mich mit Corona infiziert. Schockschwerenot.
Ich renne planlos durch die Wohnung und stelle erstmal eine Maschine Wäsche an. Spüle ein paar Schüsseln, Messer und Bretter weg. Falte die Wolldecken. Gut. Atmen. Vielleicht war der Test fehlerhaft? Ich schnappe mir einen Test eines anderen Herstellers. Schon wenige Minuten später zeigt sich ein zweiter Strich. Ich räume den Wäscheständer ab und einige Papiere auf dem Schreibtisch hin und her. Bald beginnt ein dreistündiger Workshop. Wie soll das gehen? Mein Hirn ist Suppe. Ich frage, ob es auch ohne mich geht. Es geht. Erleichterung.
Schreibe dem Mann ein paar aufgeregte Nachrichten. Lese nochmal im Internet nach, was nun zu tun ist. Rufe den Hausarzt an, aber die Sprechstunde beginnt erst wieder am Nachmittag. Ruhe bewahren. Ruhe! RUHE!! Ich schreibe allen Menschen, mit denen ich in den letzten beiden Tagen vermehrt Kontakt hatte, Nachrichten, damit sie gewarnt und gewappnet sind. Dann verschiebe ich Termine und Arbeit. Erstmal was essen. Während dem Kochen höre ich mir an, wie der Stand in der Ukraine ist und verfluche den russischen Außenminister und seinen Diktator. Alle Flüche sollen sie treffen, alle!
Ich erhitze Wasser, mache Tee, fülle die Wärmflasche. Allmählich macht sich Erschöpfung breit. Lüften, ach ja. Alle Fenster auf, es ist Frühling. Mir wird klar, dass ich einstweilen Stubenarrest haben werde. Mist. Was brauche ich? Was werde ich brauchen? Welche Medikamente, Taschentücher, sind ausreichend Masken da, Desinfektionstücher. Wie ist die Lage bei Essen, Klopapier und Getränken? Falls es schlimmer wird, schon mal den Mann bitten, ein Suppenhuhn zu kaufen. Saft. Obst. Joghurt. Alles, was gut rutscht und den Körper unterstützt. Ist genug Tee da? Das Bett ist frisch bezogen, das ist schon mal gut.
Oh. Genau. Ab ins Bett. Und dort werde ich eine ganze Weile bleiben.
Tag 2
Ich brauchte lange, um einzuschlafen. Alles, was ich mir über Corona in den letzten beiden Jahren angelesen und angehört habe (Hallo, Herr Drosten!), lief nochmal durch. Ich klopfte innerlich meinen Körper ab, fand meine Atmung komisch, brennend, ohnehin hatte ich offenbar Brennesseln unter der Haut und auf allen Schleimhäuten. Ich hypochonderte also munter vor mich hin und hustete ab und zu mehr zur Kontrolle. Wie gewohnt das Hörbuch zum Einschlafen funktionierte nicht. Buch lesen auch nicht. Lud mir dann in der Onleihe einen Band Kurzgeschichten der sehr gemochten Mechtild Borrmann runter und las einige davon. Das brachte mich auf Abstand zu mir selbst und in die Müdigkeit.
Wirre Träume, die sich wie Nebel in der Sonne rasch verflüchtigten, als ich erwachte. Mein Kiefer schmerzte. Offenbar hatte ich nachts die Zähne aufeinandergepresst. In meinem Körper arbeitet es, das ist deutlich zu spüren. Der Kopf hängt nach wie vor voller Gewitterwolken und ich fühle mich schlapp. Kaum Appetit. Frische Wärmflasche, denn die Füße sind kalt. Tee. Rumdümpeln. Mittags habe ich einen Termin beim Hausarzt: PCR-Test.
In der Schlange vor der Hausarztpraxis gibt es mal wieder diesen einen Ü70-Mann, der es für unter seiner Würde hält, zu warten. Partout will er sich immer Brust voran in die Praxis werfen, sobald sich die Tür öffnet. Aber es geht nach Termin, da kann er noch so sehr zetern. Und da alle mindestens pestverdächtig sind, geht’s hübsch nacheinander rein und raus. Als ich dann wieder rauskomme, steht der Querulant direkt vor meiner Nase. Ich herrsche ihn genervt an. Gute Güte!
Zuhause gibt’s Fritten und Blumen. Und Medikamente, Obst und alles. Ich bin gut versorgt, welches Glück. Ich begebe mich in die Matratzengruft. Puh. Nun einfach gesund werden.
Twitter lesen. Instagram gucken. Mehr geht heute nicht wirklich. Bin aufgewühlt bei gleichzeitiger Müdigkeit. Es fühlt sich seltsam an, nach all dem Aufpassen und Sich-in-acht-nehmen plötzlich doch Corona zu haben. Verdammte Axt.
Später gibt’s Hühnersuppe mit Reis. Das tut gut. Hühnersuppe ist einfach meine Königin und Seelsorgerin zugleich. Danach bin ich fix und fertig. Nassgeschwitzt. Duschen, duschen wäre gut, aber vielleicht erstmal kurz ausruhen. Gleich läuft bei Instagram @AllesGoethe im Livetalk. Es geht um Bonn. Schön war das, belebend, wärmend, eine halbe Stunde in freundlicher Gemeinschaft.
Danach duschen und schlafen.
Tag 3
Früh um 5 werde ich wach. Pinkelpause vom Schlafen. Ich mache mir einen Kräutertee und eine frische Wärmflasche. Und schlafe ein, bis mich das Telefon weckt. Frau Mutter erkundigt sich besorgt nach meinem Befinden.
Husten und vor allem Schnupfen sind nun richtig angekommen. Der Kopf ist nicht zu gebrauchen. Das Ergebnis des PCR-Tests kommt rein: positiv. Nun, das war zu erwarten. Die Selbsttestergebnisse sind damit bestätigt. Durch die Verknüpfung mit der Corona-WarnApp konnte ich einfach abwarten, bis das Labor-Ergebnis darin auftauchte.
Die Stunden tropfen vor sich hin. Ich höre Radio. Hörbuch (zum zweiten Mal das grandiose „Aufruhr in Oxford“ von Dorothy Sayers). Lesen geht nicht gut. Tweets schon. Der (negativ getestete, geimpfte und genesene) Mann wandert durch die Eifel und nimmt mich ein bisschen mit, sendet Fotos, schön ist das. Die Nachbarn stellen mir noch warme Waffeln vor die Tür.
Ich fühle mich wie in einem Theaterstück. Dass ich mich nun mit Corona infiziert habe und tatsächlich erkrankt bin, ist eine Tatsache. Aber ich vermag es kaum, diese Tatsache mit der Realität zu verbinden. Ich sehe mich im Bett liegen, niesen, husten, ich sehe, wie elend ich mich fühle. Aber ich halte innerlich Abstand – vielleicht stellt sich dann heraus, dass alles ein großer Irrtum war?
Am Abend wechsele ich aufs Sofa, gucke Martina und Moritz zu, wie sie Grünkohl kochen und schalte mich dann ratlos durch die Sender. Ah! Mit offenen Karten. Ausgezeichnetes Format bei arte, heute geht’s um „Die Macht des Getreides“. Eine erhellende Viertelstunde. Im Anschluss staune ich wieder über das wenige Passende im Riesenangebot an Konservenkost und Fernsehprogramm. Dann finde ich die Truman Show, die ich noch nie gesehen habe. Netter Film, wenn auch sehr amerikanischer Mainstream, also dick aufgetragen und wenig subtil. Würde mich mal interessieren, wie eine englische oder französische Version davon aussähe.
Danach Vorbereitung des Bettens: noch ein bisschen in der Küche kramen. Schlaftee aufsetzen. Inhalieren. Das noch erhitzte Gesicht eincremen. Frische Wärmflasche. Schlafanzug. Gute Nacht.
Tag 4
„Wie geht es dir?“ Besorgte Fragen von nahen Menschen. Tja. Gute Frage. Ich versuche, es herauszufinden. Die Nebenhöhlen sind dicht. Trockener Husten. Die Bronchien rasseln nicht direkt, aber beim Atmen fühlt es sich „staubig“ an. Der Kopf ist nach wie vor dicht, leises Ohrensausen, immer noch tränende Augen, aber das alles wird wohl nicht besser, wenn ich den ganzen Tag auf den Bildschirm des Smartphones starre. Heute also Gegenprogramm. Vielleicht geht Lesen wieder?
Mein bester Mitarbeiter in diesen Tagen: der Wasserkocher. Für Tee, Wärmflasche und Inhalation.
Frühstück. Zwei gekochte Eier. Frisch gepresster Blutorangensaft. Schwarzbrot mit Frischkäse und selbst gezogener Kresse. Noch weiß ich nicht, dass ich wenig später schon kaum mehr etwas riechen oder schmecken kann. Ich bin froh, dass ich wenigstens zeitweise aufstehen und mir etwas zu essen machen und etwas zu trinken holen, Sätze tippen und lesen kann. Ich höre von weitaus schwereren Verläufen. Wer weiß, wie es ohne die Impfungen wäre. Mein Kopf neigt seit heute indes zu Schwindel. Den lege ich wieder hin und mich dazu.
Kiwis mit Joghurt. Erfrischend und gut. Hühnersuppe ist noch da. Was mich echt froh macht, denn heute fühle ich mich angefasster als gestern. Haut tut weh. Gliederschmerzen. Der Körper ackert.
Ein Schläfchen. Mit Frau Mutter am Telefon herzlich lachen. Dann stehe ich auf und merke, dass ich mich ganz gut fühle. Der Schnupfen nervt unendlich. Der Kopf steht immer noch unter Druck. Aber ich habe erstmals wieder Lust auf einen Kaffee. Spüle Schüsseln, Bretter, Töpfe, Messer. Höre dazu ein Zeitzeichen über Graf Zeppelin.
Es hilft alles nichts: Ein Text muss dringend raus und ich hole mir das Notebook ins Bett. Nach einer Dreiviertelstunde ist alles fertig und mein Kopf dreht sich. Aha. Ist schon gut, Kopf.
Ordentlich durchlüften. Alle Fenster sperrangelweit auf: Duftende Frühlingsluft strömt rein. Mit Kaffee, einem Gutsi und Hans Jürgen Balmes‘ herrlichem Buch „Der Rhein“ begebe ich mich wieder ins Bett.
Tag 5
Gestern Abend kam der Mann aus der Eifel zurück. Ach, das war schön. Ich fühlte mich belebt und seit dem Nachmittag ganz munter. Ganz gut geschlafen. Ich im Schlafzimmer, der Mann auf dem Gästesofa im Wohnzimmer. Das hatten wir schon mal umgekehrt, als er an Corona erkrankt war.
Um halb 6 wache ich mit dem ersten Vogelzwitschern im Hinterhof auf. Ich dämmere wieder ein, bis sich die Tür öffnete und mir ein Kaffee ans Bett gereicht wurde. Heute fühle ich mich wieder recht matschig. Und sogleich etwas unglücklich, bis ich mich daran erinnere, dass diese hin- und herschwappenden Zustände zwischen Gesünder und Kranker im Verlauf einer Krankheit nicht ungewöhnlich sind. Geduld, Geduld.
Frühstück. Inhalieren. Frische Wärmflasche. Kanne Tee. Bett aufschütteln. Und wieder rein. Allmählich legt sich der Schwindel. Ich lese etwas und gucke eine weitere Folge der wirklich guten Serie Beforeigners. Sehr coole Frauenrolle der Alfhildr. Endlich mal eine Frau, die nicht durch die Gegend stöckelt und sich wie ein Mensch benimmt, breitbeinig rumsitzt, durch die Gegend latscht, furzt, freimütig über Sex spricht, sich betrinkt und einen realistisch wirkenden Kater hat, nicht ständig lächelt oder dauergeschminkt ist. Und sie wird für all das nicht vom Drehbuch bestraft. Sie überlebt das, sensationell!
Seltsam nur, wie in allen Filmen oder Serien mit Zeitreisen: Wieso fragen die sich nicht gegenseitig Löcher in den Leib? Wenn mir jemand begegnen würde, der oder die vor 1000 oder vor 200 Jahren lebten, hätte dieser Mensch keine Ruhe mehr.
Tag 6
Tag 6 schon. Ich erwache und habe erstmals das Gefühl, als sei mein Kopf nicht mehr besetzt von bösen Geistern. Geschlafen habe ich wie ein Stein. Kein Wachwerden um 5 Uhr. Keine kalten Füße. Zwar ist meine Stimme belegt, der Schnupfen noch da, der Hals rau und die Bronchien brennen. Aber das Gefühl ist ein anderes. Das Hirn sitzt wieder geschmeidiger im Schädelknochen.
Nach dem ersten Kaffee (bekam ich ans Bett, beste Krankenpflege hier!) und zurück von einer ersten Runde in die Küche mit einer Kanne Tee und einer frischen Wärmflasche kann ich sagen: Ich fühle mich um Welten besser. Der Schleim löst sich außerdem, was keine appetitliche, aber eine notwendige Angelegenheit ist.
Ich widme mich dem Tag und dem weiteren Auskurieren gelassener. Nun nicht übermütig werden. Bei Twitter verkünde ich frohgemut, dass ich mich besser fühle. Und dass ich notieren werde, dass zumindest einstweilen der tiefe Grusel gewichen ist, dieses Virus im Körper zu spüren, von dem man nicht wissen kann, was es anstellt – und wo. So. Nun steht es hier.
Die verpflichtende Isolierung ist auf der einen Seite recht eigenartig. Wann hatte ich zuletzt Stubenarrest? Hatte ich eigentlich jemals Stubenarrest? Ich erinnere mich an nichts dergleichen. Nicht mal eben raus zu können, zur Apotheke oder in den Laden, das erzeugt eine ungewohnte Abhängigkeit. Andererseits empfinde ich die Krankschreibung durch den Arzt bis Freitag und die Isolierungspflicht bis dahin auch als erleichternd. Ich bin mir sicher, dass ich andernfalls schon wieder für ein, zwei Stunden am Schreibtisch säße oder aus dem Bett heraus arbeitete. Weil ich mich ja schon besser fühle, also doch eigentlich so gut wie gesund bin.
Ich hätte mich übrigens nicht krankschreiben lassen, wenn nicht Margarete Stokowski von ihrer leider ausufernden Infektion berichtet hätte. Man weiß eben nie, wie sehr es einen erwischt. Und Krankengeld für Selbstständige gibt es eben nur bei rechtzeitig erfolgter Krankschreibung.
Hier flackerte vorhin schon kurz ein schlechtes Gewissen durch. Ich kann doch unmöglich weiterhin bequem im Bett liegen, während ich doch was ERLEDIGEN könnte!! Zwölf Jahre Selbstständigkeit hinterlassen ihre Spuren.
Tag 7
Ich schlafe wie ein Stein. Erstaunlich, denn ich hänge den ganzen Tag im Bett herum und kenne das von grippalen Infekten so, dass ich nach den ersten gravierenden Tagen schlecht und wenig schlafe. Nun ja, ich klage nicht, denn es ist ein guter Schlaf und er wird für die Genesung förderlich sein. Sorge machte mir, wenn der Schlaf keine Erholung brächte und mir der Tag schon beim Erwachen bleischwer in den Gliedern hinge.
Ich stelle fest, dass ich momentan alle Artikel über die möglichen Folgen einer Corona-Infektion (Long-Covid, Schäden am Hirn) meiden muss. Hat man sich infiziert, erhöht das nur den Horror.
Hier hat sich derweil die Klangfarbe der Erkrankung geändert. Es wird lästig. Der Kopf ist freier, das Sausen und Brausen weniger geworden. In den Bronchien muss sich noch einiges lösen. Geduld, Geduld, mein Mantra. Abwarten und Tee trinken.
…
Am Abend stelle ich fest, dass es kein guter Tag war. Mein Kreislauf hing durch, ich fühle mich verschleimt und habe am Nachmittag geschlafen. Bin quengelig.
Zur Zerstreuung widme ich mich einer Serie über England im frühen Mittelalter, The Last Kingdom. Sie beruht auf den historischen Romanen von Bernard Cornwell, von dem ich einige Bücher ich in guter Erinnerung habe. Richtig gute Verfilmung, die mit ihren Figuren und deren Entwicklung liebevoll und konsequent umgeht. Interessanterweise bleiben ausgerechnet die Bösewichter durchgehend blass. Ich führe es auf den trotz vielem Herumgehacke mit dem Schwert oder der Axt auf einen grundsätzlich freundlichen Grundton zurück. Hier hatte jemand mehr Interesse an netten Leuten, wie angenehm. Insgesamt etwas viel Schlachtengetümmel, aber nicht immer ist die Lösung „Rübe ab“, sondern es gibt auch Gespräche, Ambivalenz und Zugewandtheit. Ohne allzu viel zu spoilern: Dass im späteren Teil der Serie Uhtreds Glaube an sein Schicksal hinterfragt wird und er sich auf diesen Gedanken einlässt, ist einer der Momente, die die erholsame menschliche Reife im Erzählen zeigen. Am Ende ist die Geschichte über alle fünf Staffeln hinweg insbesondere im Vergleich zu anderen Serien dieses Genres stringent gut erzählt. Und es gibt angenehm interessante Frauenrollen, die sich ebenfalls entwickeln dürfen. Nun ja, es sei denn, sie gehen eine Beziehung zur Hauptfigur ein. Dann sterben sie früher oder später. Davon abgesehen werden aber auch Beziehungen in allen Facetten, von sich wandelnder Freundschaft bis hin zu ebenso wandlungsfähigen Liebesbanden, glaubwürdig und ohne Voyeurismus erzählt.
Inhalieren. Wärmflasche. Nacht.
Tag 8
Die Laune ist auf dem Tiefpunkt.
Nochmal viel geschlafen. Der Kreislauf hängt im Karton. Nachmittags stelle ich fest, dass ich wieder mehr schmecke, was die Laune schlagartig hebt. Mein Wohlbefinden hängt doch sehr an der Unversehrtheit meines Gerichs- und Geschmackssinns. Wenn ich schon stark kurzsichtig sein muss, möchte ich mich wenigstens auf die anderen Sinne verlassen können.
Ich laufe ein wenig in der Wohnung herum, vermisse schmerzlich einen Garten oder einen richtigen Balkon. Und mache interessehalber einen Selbsttest. Vielleicht bin ich keine Virenschleuder mehr … Doch der zweite Strich zeigt sich zügig. Dä.
Die schleimlösenden Mittel neigen sich dem Ende zu. Ich habe am Abend den Eindruck, als sei nun der Schleim aber auch raus. Auch die Bronchien fühlen sich so gut wie frei an – oder? Es ist eher Wunschdenken …
Mit dem Faszienball schubbere ich mich an der Wand entlang und lockere die vom Liegen steife Rücken- und Nackenmuskulatur. An all den Tagen habe ich mich immer mal gedehnt und in den Türrahmen gehängt. Keine Lust, am Ende zwar coronafrei, aber mit Rückenschmerzen aufzustehen.
Inhalieren. Tee. Wärmflasche. Bett. Ich darf ein Buch in der Vorabfassung lesen. Das Buch erscheint im Juli und es gefällt mir richtig gut.
Tag 9
Ich wache auf – und habe Hunger. Zum ersten Mal seit Krankheitsbeginn. Das ist ein ermutigendes Zeichen. Man bringt mir Kaffee ans Bett UND ICH RIECHE IHN. Ich schmecke ihn. Halleluja. Zuversicht macht sich breit. Geschlafen habe ich gut, nachdem ich lange nicht einschlafen konnte. Der Kreislauf ist auf Berg- und Talfahrt, mein Herz klopft. Wird Zeit, den Arzt zu konsultieren.
Erstes Zoomkäffchen mit Freundinnen. Mit Menschen sprechen und mehren Menschen zuhören geht wieder. Wir lachen viel. Schön ist das. Den ganzen Tag drinnen und in anderthalb Zimmern ist doch recht einsam.
Tag 10
Tag 10! Mir ist schleierhaft, wo die Zeit geblieben ist. Zehn Tage beinahe ausschließlich in einem Zimmer. Das Bett, mein Königreich und meine Zuflucht. Während draußen ein Krieg Angst und Schrecken verbreitet, die FDP das Land ruiniert, es zu wenig regnet und Autodeutschland wegen der Benzinpreise rumheult.
Aha. Der Blick geht also wieder nach draußen. Ein Fortschritt. Noch bin ich nicht gesund, aber auch nicht mehr richtig krank. Der Kopf dreht sich nicht mehr, ich fühle mich wieder mehr wie ich selbst, aber die Atemwege sind noch belegt. Glücklicherweise schlafe ich wie ein Murmeltier im Winterschlaf.
Ein Selbsttest weist allerdings nach wie vor einen zweiten Strich auf, wenn auch nun schwächer. Die aufflackernde Unternehmungslust schwindet. Ich quetsche mich mit einem Tee auf den Feuerschutzbalkon und nehme ein Sonnenbad. Zehn Tage Stubenarrest in einem Zimmer. Kein Garten. Kein nennenswerter Balkon. Mitunter habe ich den Eindruck, dass viele Vorschriften für Quarantäne und Isolierung (wie schon die Regeln für die verschiedenen Lockdowns) von Menschen mit großzügigen Einfamilienhäusern und Gärten gemacht wurden. Die Realität in der 2-Raumwohnung in der Stadt ist eine andere. Und dabei ist das hier ein Luxus im Vergleich zu Menschen, die denselben Raum mit einer Mehrgenerationenfamilie oder mit mehreren kleinen Kindern bewohnen.
Im Laufe des Tages spüre ich dann deutlich, dass ich noch krank bin. Bisschen Bad putzen, später mal etwas kochen. Eine Lamm-Tajine. Weil ich doch noch nicht wieder alles schmecke und rieche, halte ich mich ungewöhnlich brav ans Rezept (aus diesem sehr empfehlenswerten Tajine-Buch). Zwischendurch muss ich mich immer wieder mal hinlegen und pausieren. Nach dem Essen bin ich vollkommen erledigt. Wackelige Knie. Der Kopf saust. Mir gleitet alles aus den Händen: Couscous. Löffel. Meine Contenance.
Bett.
Tag 11
Negativ!
Erst der Selbsttest, dann der Bürgertest im Testzentrum um die Ecke.
Tag 12
Ich rufe beim Hausarzt an und berichte von den negativen Testergebnissen, dass ich aber noch Symptome habe: Die Nasennebenhöhlen und die Bronchien sind noch belegt, die Stimme klingt nasal. Außerdem sorge ich mich um Blutdruck und mein Herz, bin unsicher, ob Blutdruckschwankungen und Herzklopfen psychisch sind oder es andere Gründe gibt. Der Arzt hört mich an und ab. Lunge und Herz klingen so, wie sie es sollten. Es gibt eine weitere Krankschreibung, die Mahnung zu Vorsicht und Geduld – und Freundlichkeit. Sieht so aus, als habe ich nun wirklich einen neuen Hausarzt gefunden, nachdem mir durch Corona meine langjährige Hausärztin („Frau Doktor impft nicht“) abhandenkam und der alles kleinredende und die Maske unter der Nase tragende Arzt im Viertel kein Ersatz war.
Tag 20 nach dem positiven Testergebnis
Noch immer sind meine Bronchien leicht belegt. Ich hüstele und fühle mich noch nicht wieder richtig gesund. Das macht mich unglücklich, zumal andere, die sich kurz vor oder noch nach mir infiziert hatten, bereits wieder wandernd und Rad fahrend im Frühling umherspringen. Auch in dieser Woche verzichte ich aufs Reiten. Alle Kraft brauche ich derzeit, um beruflichen Verpflichtungen nachzukommen.
Es braucht die Zeit, die es braucht.
Und jetzt?
Mir geht es vermutlich so wie vielen anderen: Ich starre müde und zornig auf die Entscheidungen der Politik, die trotz der desolaten Infektionslage und den Mahnungen aus der Wissenschaft aufgegeben zu haben scheint.
Zwei Fragen, die mich über verschiedenen Kanäle in allen möglichen Varianten erreichten:
Wie hast du dich eigentlich angesteckt?
Die vermutlich meistgestellte Frage nach „Wie geht es dir?“ Anfangs fühlte ich mich unterschwellig angegriffen und meinte ein „Wie konnte dir das denn passieren?“ herauszuhören. Ich glaube aber, dass auch Sorge darin lag, nicht um mich, sondern um sich selbst und die Frage, wie man sich vor Ansteckung (besser) schützen kann.
Ich hätte gern auf diesen Mist verzichtet. Im Grunde bestätigt die Infektion mein Unwohlsein bei den Veranstaltungen, bei denen ich in den anderthalb Wochen vor meiner Infektion war (alles beruflich). Zwar 2G+ und größtenteils Maskenpflicht, aber dann gab’s was zu essen – im Innenraum, ohne Maske, das gepflegte Gespräch überm Happen. Tja. Von außen betrachtet hätte ich auf mein ungutes Gefühl (Vernunft) hören sollen. Von innen betrachtet hing an den Gesprächen viel, auch gegenwärtige und künftige Aufträge. Dafür die Gesundheit aufs Spiel zu setzen, ist allerdings auch ziemlich bescheuert. Ich denke noch darüber nach, wie ich das künftig für mich löse.
Ohne Maske in unzureichend belüfteten Innenräumen und im einander zugewandten Gespräch ist die Infektionsgefahr am größten. Das sage nicht ich, das sagt die Wissenschaft. Jo. Quot erat demonstrandum. Es bleibt ein Abwägen. Es bleibt eine Frage auch von Glück, denn niemand sonst von denen, mit denen ich auf diesen Veranstaltungen beisammen war, ist infiziert – oder weiß darum. Tückisch.
Was hat geholfen, um die Beschwerden zu lindern?
Das sind selbstredend keine Empfehlungen für alle. Ich habe keine medizinische Ausbildung und schreibe hierhin, was mir half. Das ist keine Anleitung für andere Betroffene.
- Nasenspray! Vier, fünf Tage lang hatte ich einen wahren Mörderschnupfen mit Dauerniesen. Alle Nebenhöhlen waren dicht. Ohne Luft durch die Nase fliegt mich Panik an. Ich habe indes die Kindervariante verwendet, weil ich mal jahrelang nasenspraysüchtig war und das bestimmt nicht wieder werden möchte. Die Nase hat schon genug gelitten. Im Wechsel benutzte ich Meerwasserspray, das ich ab Tag 6 tagsüber einsetzte. Das andere nur noch nachts bei Bedarf.
- Nicht ohne meine Nasensalbe: Ohnehin min mein ständiger Begleiter durch die Saison der Heizungsluft. Nun umso hilfreicher, um die Nase geschmeidig zu halten.
- Sinupret und Bronchipret (oder eben etwas anderes zur Schleimlösung). Nur nichts mit ätherischen Ölen, die zusätzlich austrocknen oder reizen. Ich habe früher immer Gelomyrtol eingeworfen, bis ich roch und atmete wie ein Pfefferminzbonbon. Und wunderte mich über meinen anhaltenden Reizhusten. Bis mir eine Ärztin mal sagte, dass ich den nur antreibe durch dieses aggressive Zeug.
- Paracetamol: Nahm jeweils eine in den ersten 4 oder 5 Tagen wegen des Brummschädels.
- Nach wie vor inhaliere ich, was ungemein hilfreich ist. Auch hier eine Erkenntnis aus meiner Zeit mit oft wochenlangem Mörderhusten: Inhalieren einfach nur mit einem Teelöffel Salz im Wasser. Keine Kamille, nichts Ätherisches, weil das reizt.
Das vermutlich Wirksamste und Schwierigste zugleich: Sich Zeit lassen. Geduld haben. Gnädig mit sich selbst sein. Den Körper machen lassen. Ich starre in diesen Tagen recht unzufrieden und seltsam beschämt in die Weltgeschichte, weil ich immer (!) noch (!) nicht (!) wieder gesund und munter bin.
Knapp drei Wochen nach dem positiven Test fühlt sich das ganz irrational nach persönlichem Versagen an. Als mache ich etwas nicht richtig. Dabei hat sich mein Körper angesichts dieses Killervirus recht gut geschlagen. Und ich war mir auch bewusst, dass das für ihn nicht einfach wird, weil ich schon immer zu langwierigen Infekten der Atemwege neigte. Der erst in meinen Mittzwanzigern entdeckte Herzklappenfehler macht es nicht besser. Beides waren auch die Gründe, warum ich eine Corona-Infektion dringend vermeiden wollte. Und warum ich weiterhin aufpassen und etwa meine FFP2-Maske in Innenräumen tragen werde.
So.
Ein Hinweis: Bitte seht von guten Ratschlägen ab. So gut sie gemeint sind: Dass ich das Coronatagebuch erst jetzt veröffentliche, hängt auch mit nach wie vor begrenzter Kraft zusammen. Es ist kein Ratgeber, ich gebe keine Tipps und es gibt bessere Orte für Eure Tipps. Danke fürs Lesen und gebt auch Euch und andere weiterhin acht, unabhängig davon, welche Purzelbäume die politischen Entscheider*innen machen.
Ein weiter Hinweis: Wenn ich die Kommentarfunktion für diesen einen Beitrag abstellen könnte, würde ich es tun. Sollte ich hier einen Kommentar von Querulanten, Coronaleugner*innen, Impfgegner*innen oder vergleichbarer Geisteshaltung sehen, lösche ich diesen umgehend.
Wissenschaftlich belegte Informationen über die aktuelle COVID19-Lage finden sich z.B. hier und hier. Gestern lief die letzte Podcastfolge des Coronavirus-Updates beim NDR mit Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité, und mit Sandra Ciesek, Leiterin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt.
Gut zu lesen, dass es Dir besser geht, liebe Wibke. Weiterhin gute Besserung. Und das mit der Geduld, ach ja, das kommt mir bekannt vor.
Liebe Grüße rheinabwärts!
Ja, die liebe Geduld. Danke Dir, Heike!
Ich bin froh zu lesen, daß es Dir wieder deutlich besser geht! Dein Corona-Tagebuch hat nun mein Lesezeichen, damit ich mir Mut und Zuversicht holen kann, wenn ich mich dann auch erwischen sollte… Danke.
Hallo Wibke Ladwig,
ich wünsche Ihnen – unbekannter Weise – weiterhin gute Besserung und vollständige Genesung! Und vielen Dank, daß Sie das Tagebuch veröffentlicht haben.
Liebe Grüße, Renate Brandes
PS 1: Ich konnte nicht aufhören zu lesen – das soll was heißen 🙂
PS 2: bin geimpft und bis jetzt noch vom Virus verschont geblieben…
Herzlichen Dank, das ist sehr nett und freut mich. Alles!
Möge der Kelch an Dir vorübergehen, Uschi. Bei allem Aufpassen und Sich hüten bleibt es auch eine Frage des Glücks. Ich bin nur heilfroh, wieder alles schmecken und riechen zu können. Du weißt, warum! 🙂
Einfach nur: gute Besserung. Danke, dass Du Dein Tagebuch geteilt hast und damit das „Mysterium“ etwas greifbarer machst.
Pass auf Dich auf ❤️
Danke, Frauke!
Einfach DANKE und dass es weiter bergauf geht.
Danke, Steffi. Es wird. Gefühlt zu langsam, aber, nun ja, Geduld? 😀
Liebe Wibke, das ist ein ganz toller Text. Ich bin heilfroh, dass es Dir besser geht.
Ich danke Dir, Ursel. Herzliche Grüße nach Ostwestfalen!
Wie immer. Top die Texte hier zu lesen! Danke.
Gute Erholung, es wird wieder.
Herzlichen Dank.
Ein wunderbar geschriebener Text mit feiner Selbstironie. Er hat mir sehr gut gefallen. Da ich fast parallel in Corona-Quarantäne war (es hat mich aber beileibe nicht so schwer erwischt) ein paar Anmerkungen. Ja, die Isolations- und Quarantäneregeln sind tatsächlich wie das Zuhause bleiben im Lockdown für Leute mit viel Platz und großem Balkon oder Garten gemacht. Vor allem, wenn man wie ich so gut wie keine Symptome hat. So konnte ich zum Glück Terrasse und Garten genießen und genug an die frische Luft kommen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie ich die zehn Tage in einer kleinen Wohnung hätte überstehen sollen. Da wäre mir ob mit oder ohne Symptome ziemlich schnell die Decke auf den Kopf gefallen. Ständig zu Hause zu sein spart in diesen Zeiten aber immerhin das teure Benzin.
Diese Corona-Variante – im vermute es war bei uns beiden Omicron -zeichnet offenbar aus, dass man dauern verschleimt ist und ständig hüsteln muss. So geht es mir, vor allem, seitdem der Text negativ ist. Höre ich auch von anderen. Ich hoffe, das wird bald besser, weil es ziemlich nervt.
Ansonsten kann ich jetzt „auf jeder Party mitreden“, wie mir der Impfarzt bei der dritten Impfung sagt: Ich habe alle drei Impfstoffe je einmal genossen und eine Infektion obendrauf gesetzt. Ob das jetzt die Superimmunität ist? Wer weiß. Meine größte Sorge ist jetzt die Reinfektion, von der man immer hört. Ich hoffe, dass sie mich nie erwischt.
Dann noch weiterhin alles Gute! Ja, zwei Wochen auf anderthalb Zimmer waren eine Prüfung. Selten habe ich einen Austritt mehr vermisst. Nun gut. So ist das in der Stadt. Schöne Grüße und danke für die Blumen.
Schön zu lesen, dass es dir besser geht, Wibke. Alles Gute, Gesundheit und Geduld!
Kopfnickend gelesen… Auch wir hatten alle vier trotz Booster diesen ungebetenen Gast im Haus und trotz sehr unterschiedlicher Ausprägung waren wir eben alle krank. Milder Verlauf klingt freundlich, war aber trotzdem schrecklich, so energielos war ich lange nicht. Um lang ersehnte, nach 2 Jahren Pause endlich vorsichtig optimistisch gebuchte Urlaube habe ich sehr geweint, nicht nur für mich, auch für die enttäuschten Kinder. Der Große wollte vor dem Abi das im ersten Lockdown gekaufte Snowboard endlich ausprobieren, die Tochter hatte eine Reise nach Paris zum Geburtstag bekommen – stattdessen verwirrend nicht funktionierende Eltern, die nur noch im Bett liegen. Ein Glück, dass irgendwann alle positiv waren und wir uns ohne Maske und ohne Angst in der Wohnung begegnen konnten. Was für ein Scheiss! Und immer mehr Menschen im Umfeld erleben das, es dauert, sich wieder gut zu fühlen und sich damit zu versöhnen, trotz Impfung, Vorsicht und Verzicht so krank zu werden. danke für den Text!!
Es tat mir gut, Dein Tagebuch zu lesen. Es ist geschrieben von einem normalen Mensch für normale Menschen und ich konnte mich in einigen selbstironischen Aussagen wirklich wiederfinden….ich bin auch mit positivem Test in Isolation,liege im Bett und achte auf meine Atmung („rumhypochondern“) ist ein super Ausdruck!
Weiterhin gute Besserung und liebe Grüße aus Ulm!
Liebe Wibke,
Es war schön das zu lesen. Danke, dass Du Deine Gedanken hier zu…Elektronen gebracht hast.
Wir sind glücklicherweise bislang verschont geblieben. Beim Lesen streifte mich mehrfach der „Puh! Glück gehabt“-Gedanke.
Und bezüglich „Last Kingdom“ und Beforeigners – kann ich bestätigen. Tolle Serien.
Vielen Dank für diese Gedanken und weiterhin alles Gute.
Ich habe es auch auf den letzten Drücker noch bekommen, zum Glück nicht ganz so heftig. Da ich auch keinen Balkon habe, habe ich mir die Freiheit genommen, mich in den Hof zu setzen. Natürlich mit Maske im Treppenhaus, aber das war mein kleiner „Ausbruch“.
Es war sehr seltsam, in Quarantäne zu sitzen und Mails zu bekommen: Wir machen wieder Weinfest, wir feiern, dass Corona ganz überstanden ist!“ Und die gleichen Leute wundern sich dann, dass man auch in Zukunft keine Lust hat, da hin zu gehen.