Ich erreiche die Stelle, an der die Stadt allmählich ausfranst. An den Rändern wird sie noch gehalten von seltsam verknoteten Kreuzungen und Industrieanlagen, die sich hinter Parkplätzen und Bäumen in die Landschaft ducken. Mein Weg führt mich nun weg von den Straßen, zunächst hinein in weite Auenwälder, später in die Hügel. Ich atme. Ich bin unterwegs.
Irgendwann im Sommer beschloss ich, mir das erste Exemplar meines Buches im Verlag abzuholen. Mit dem Rad. Aus Gründen. Und so brach ich Mitte September auf. Hin und am Ende wieder zurück nahm ich die Bahn als Teilchenbeschleuniger. Dazwischen fuhr ich am Rhein entlang, wurde dort von hungrigen Mücken zerfleischt, beehrte im Schlafanzug in Radklamotten ein Museum, schraubte mich ins Ländle hoch und landete in einem Konzert mit Live-Musik. Ich traf lang vermisste Menschen, sah Schafe und Esel, hielt mein Buch erstmals in Händen und übte meine erste Signaturen. Am Neckar landete ich im Himmelreich, wechselte freiwillig das Zelt gegen ein Hotel und boxte gegen Wind. Um am letzten Abend an einem Tisch in guter Gesellschaft bei Wein und Risotto zu landen. Eine Dienstreise, die sich ein wenig nach mobiler Buchmesse anfühlte.
Aber eins nach dem anderen.
Die Geschichten aus der Heimbürokantine sind Ende September erschienen und wurden schlagartig sichtbar, in den Buchhandlungen, bei den Menschen, die es kauften, in diesem Internet. Mich freut es besonders, wenn Ihr es in einer unabhängigen, also inhabergeführten Buchhandlung kauft. Bei allen kann man auch telefonisch, per Mail, per Messenger oder in einem Shop bestellen – oder einfach vor Ort. Gar nicht so wenige Buchhandlungen haben das Buch vorrätig – danke dafür, liebe Buchhändler*innen! Auch direkt beim Verlag kann man es bestellen, zusammen mit weiteren famosen Genussbüchern, oder auch signiert und auf Wunsch mit Widmung beim Buchladen. Es gab und gibt auch Lesungen – wer Lust auf eine Veranstaltung mit mir und den Geschichten aus der Heimbürokantine hat: meldet Euch!
Ein gutes halbes Jahr nach dem Erscheinen, nach einem besonders trüben Winter, reise ich in Gedanken zurück in den September 2021 und erzähle von den Tagen mit Rad und Zelt und Buch.
Es ist Mitte September.
Das Wetter ist durchwachsen. Tagsüber liegen die Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad, nachts sind es um die angenehme 10 Grad. Die Nachttemperaturen sollten sich in den neun Tagen meiner Dienstreise überraschend ändern, aber als ich frohgemut in Köln aufbrach, wusste ich das noch nicht. Ich wählte also den etwas leichteren und weniger voluminösen Schlafsack, nahm aber noch ein Flanell-Inlett mit, eine Art Deckentüte, die man entweder im Schlafsack oder allein verwenden kann. Sehr praktisch, weil man so besser auf wechselnde Temperaturen reagieren kann. Zumindest in einem gewissen Rahmen. Aber dazu später.
Die Bahn kommt pünktlich, aber wo sich die Radunterbringung befindet, wird gewohnt verschwiegen. Viel Zeit zum Suchen bleibt nicht und ich steige auf gut Glück in einen Wagen mit Radsymbol. Darin treffe ich auf eine etwas angestrengt gelaunte Herrenreisegruppe, die mit ihren Ebikes an der Mosel herumfahren wollen. Nun ja, die Einkehr scheint das Hauptmotiv zu sein, wenn ich das richtig verstehe. Weghören geht ohnehin nicht, denn der Mitteilungsdrang ist groß. Ich blicke sauertöpfisch. Zusätzlich stellen die Zugbegleiterin und ich fest, dass mein reservierter Fahrradplatz in einem anderen Zugteil ist. Eigentlich wäre genügend Platz dort, wo ich gerade bin. Aber unterwegs werde ich dann genötigt, mit dem Rad über den Bahnsteig den Zugteil zu wechseln, denn es darf nicht sein, was nicht sein darf.
Mit Bahn und Rad zu reisen ist eigentlich eine fantastische Kombination: Man reist mit der Bahn mitten in die Orte und kann vor dort aus mit dem Rad alles andere erreichen und Gegenden erkunden. Ich wünschte nur, dass Buchung, das Erklimmen von Zügen und das Reisen selbst zuverlässiger und einfacher gestaltet wäre. Ich reise auch beruflich bevorzugt mit der Bahn und kann nur ahnen, wie unnötig schwierig es für Menschen ist, die darin keine Routine haben oder die nicht gut zu Fuß sind. Das darf besser werden.
Heimbüro und Heimbürokantine auf Rädern
Mannheim. Es ist kurz vor Mittag und mein Weg heute ist nicht weit. Erstmal einrollen. Das ist gut, denn ich finde nur mühsam aus Mannheim heraus. Eine Baustelle mit ohne Beschilderung verschafft mir viel Zeit, das Bahnhofsumfeld zu erforschen. Ich musste ohnehin umplanen, denn am Morgen stellte ich fest, dass die Rheinfähre unterhalb von Mannheim wegen Hochwasser außer Betrieb ist. Und so führt mich die Konrad-Adenauer-Brücke über den Rhein, wie passend. Es braucht aber eine Weile, bis ich die irrwitzig geführten Radwege durch Gewerbe- und Industriegebiete hinter mir habe und in grüne, stille Rheinauen abbiegen kann. Sofort geht es mir gut.
Das Rad schnurrt wie ein Kätzchen. Ich fahre auf bestens ausgebauten Wegen am Rhein entlang und folge weitestgehend dem Rheinradweg. Im Sommer und an Wochenenden dürfte hier einiges los sein. An diesem Tag habe ich die Wege für mich. Einzig einigen Landwirt*innen begegne ich, die nebendran Feldarbeit betreiben. Gegenseitig Winken. Unterwegs finde ich einen kleinen Hafen mit einem Rastplatz, wo ich eine Butterbretzel verspeise. Die hatte ich vorsorglich am Bahnhof in Mannheim gekauft. Mit Liebe und Bretzeln wird alles gut, ist auf der Tüte zu lesen. Ich bin einverstanden.
Ich fahre durch Speyer, ein Ort, an dem ich anderthalb Wochen später wieder sein werde. Rasch ein Foto am prachtvollen Dom, weiter geht’s.
Nach 45 Kilometern erreiche ich die Lingenfelder Altrheinlandschaft. Der Campingplatz dort wird von der Gemeinde betrieben, was ich richtig gut finde. Ein ausgesprochen freundlicher Herr Dillmann hütet in aller Gelassenheit die Geschicke des Campingplatzes und freut sich, dass ich mich über den schönen Wiesenplatz für mein Zelt gleich am Wasser freue. Ganze 7,50 € zahle ich für diese Nacht. Das Duschen kostet 1 € und es wäre alles traumhaft, nun, wenn nicht durch Wetter und Hochwasser die Mückenpopulation explodiert wäre. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Stechmücken auf einem Haufen gesehen. So schnell konnte ich mich mit dem noch aus Frankreich importierten Antimück gar nicht einsprühen. Die Erinnerung an diesen ansonsten wirklich schönen Platz wurde durch die etwa 80 Mückenstiche über einige Wochen hinweg wachgehalten.
Beim Einkauf im etwa zwei Kilometer entfernten Supermarkt stellte ich dann fest, dass ich meine Maske im Zelt hatte liegen lassen. Und so drückte ich einem verblüfften, zunächst etwas muffig wirkenden Einheimischen eine Münze in die Hand mit der Bitte, mir eine Maske mitzubringen. Was er tat und das war für uns beide ein netter Moment. Zurück auf dem Campingplatz duschte ich, kochte mir etwas Gutes und verzog mit bereits um halb 6 ins Zelt, denn das war der einzige mückenfreie Raum. Gut, dass ich ein Buch dabei hatte: Kostbare Tage von Kent Haruf.
Ich schlief ausgezeichnet und freute mich über die Rufe und das Geraschel der Füchse, Eichhörnchen und Käuzchen im Waldstück nebenan und die Enten im Wasser.
Im Schlafanzug ins Museum?
Erst ein Tag auf dem Rad, erst eine Nacht im Zelt und schon stellt sich das vertraute Unterwegs-Gefühl ein. Die Zeit löst sich auf und der Tag breitet sich vor mir aus wie die Wege, die ich befahren werde. Frühstück, Kaffee, Zelt abbauen, Taschen packen, weiter geht’s.
Gegen Mittag werde ich in Karlsruhe erwartet, wo ich Tabea und Daniela von der Kunsthalle treffen werde. Es ist keine Radreise, es ist eine Dienstreise. Es fühlt sich ein wenig seltsam an, Termine zu haben. Zwischendurch vergesse ich das, wenn ich mich allen Signalen meines Navigationsgerätes zum Trotz auf schönen Waldwegen verlieren oder auf der Rheinfähre vor mich hinträume. Hochwasser, ich erwähnte es schon mal, erschwerte die Anreise nach Karlsruhe am Ende etwas, denn Brücken waren gesperrt und ich fuhr irgendwann neben einer Schnellstraße. Hier traf ich beim Kreuzen eines Autobahnbringers auf einen supernetten LKW-Fahrer, der mir eine gefahrlose Überfahrt ermöglichte. Man trifft doch an den überraschendsten Orten auf Freundlichkeit. Ich warf ihm Kusshände zu, er warf winkende Hände zurück.
Der Besuch der Kunsthalle war in jeder Hinsicht beglückend, wiewohl es sich befremdlich anfühlte, in Radklamotten und mit Zeltplatzfrisur etwas zerknautscht einen dienstlichen Termin wahrzunehmen. Träumt Ihr auch schon mal, im Schlafanzug und in Pantoffeln irgendwo zu stehen? Nun.
Nicht weit hinter Karlsruhe stellte ich mein Zelt auf einem Campingplatz auf. An der Rezeption gibt’s lokales Aufbaubier, hervorragend. Der Campingplatz wird momentan von einem jungen Paar neu gestaltet. In der Zwischenzeit sind Sanitärcontainer aufgestellt, die mangels Abschließbarkeit der einzelnen Duschen für eine überraschend familiäre Atmosphäre sorgen. Dafür fließt das Wasser warm und reichlich. Die Wiese für die Zelte ist groß, von Hecken umgeben, eben und einige Sitzgruppen stehen dort für Radreisende. Richtig gut. Gegenüber blickt man von der Zeltwiese auf die parkplatzähnlichen Stellplätze für Wohnmobile und Campervans. Also, tauschen möchte ich wirklich nicht.
Mein Abendessen hatte ich unterwegs in einem Supermarkt gekauft. Ich koche gemütlich vor mich hin und speise unbehelligt: keine Mücken! Dafür klingt das Rauschen der Autobahn deutlich herüber. Schade. Wie brutal eine Autobahn doch nicht nur die Landschaft durchschneidet, sondern kilometerweit das Leben abseits beeinträchtigt.
Hoch empor ins Ländle!
Ein herrliche Morgen mit Lesen und Kaffee vorm Zelt. Meine Etappen habe ich allesamt nicht besonders lang geplant. Zum einen schätze ich das Zelten so sehr, möchte alles in Ruhe machen und ausreichend Zeit fürs Lesen und Sitzen und Essen und Trinken haben. Zum anderen stehen einige Begegnungen mit Menschen an. Es gilt also, nicht allzu erschöpft und müde zu sein, also einigermaßen sozial zu bleiben. Mit dem Rad zu reisen bedeutet für mich, nicht möglichst schnell anzukommen, sondern das Unterwegssein von einem Ort zum anderen zu erleben.
Heute fahre ich auf schönen, zumeist autostraßenfernen Wege an Pfinz und Würm. Teilweise geht es ordentlich hoch. Ich lutschere mich die Hügel hoch und bin sicher, dass sich das Gepäck extra schwer macht … Nach einem herrlichen Tag auf dem Rad erreiche ich Weil der Stadt. Wenig später halte ich das erste Exemplar meines Buches in Händen, ein großer Moment!
Meine Verlegerin hat an diesem Abend ein Konzert mit ihrer Band. Wie großartig, sie auf der Bühne zu sehen. Ich bleibe einen Tag hier. Die ersten Bücher signieren. Ein Treffen mit Freundinnen. Eine Spazierwanderung mit Tierbegegnungen. Grillen auf dem Balkon. Einfach schön.
Auf dem Zahnfleisch zum Neckar
Es gibt einen Wetterumschwung. Nachdenklich blicke ich auf die sinkenden Temperaturen, insbesondere nachts. Doch heute finde ich ohnehin mangels Campingplätzen Obdach bei einem Kollegen, einem Buchhändler in Marbach am Neckar. Es wird ein Tag an vier Flüssen entlang, Äpfel von Streuobstwiesen als Wegzehrung und am Ende die überraschende Erkenntnis, dass die Schillerstadt Marbach am Neckar auf einem steil aufragenden Hügel liegt. Aber gut, das Himmelreich liegt oben, natürlich.
Es ist ein Tag, an dem ich mich von Pause zu Pause schleppe – die Beine schlapp und ein maulender innerer Schweinenickel. Vielleicht lag’s am deutlich kühleren Wetter. Vermutlich war aber auch alle Anspannung aus mir rausgeflossen, nachdem ich das Buch in Händen hielt. Auch die notwendige, um munter Rad zu fahren.
Es ist nicht so leicht, unterwegs etwas zum Einkehren zu finden. Wie gut, wenn man einfach anhalten und sich einen Tee machen kann. Unter einem Baum unweit eines Bahnhofs breite ich mich auf einer Bank aus und tue mich ein bisschen selber leid: kalt, müde, hungrig. Mimimi.
Während ich das Wasser erhitze, kommt ein älterer Herr mit Hündchen an der Leine vorbeigeschlenzt, grüßt und nickt freundlich. Ich fühle mich unsozial und brumme etwas Undefinierbares zurück. Einige Minuten später kommen die Zwei zurück. Das Hündchen wagt sich schnuppernd heran. Nach ein paar Schlucken Tee bin ich freundlicher gestimmt. Der Mann und ich kommen ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass er selbst in jüngeren Jahren auch gern mit dem Rad unterwegs war. Er kam in den 1960ern als Gastarbeiter aus Italien nach Deutschland. Er blieb und fand am Neckar ein Zuhause. Wir sprachen eine Weile miteinander und mit Wärme in Herz und Bauch geht es weiter.
Ich erreiche die tolle Buchhandlung Taube in Marbach und darf mich geradezu königlicher Gastfreundschaft erfreuen, inklusive einem heißen Bad und einem Festmahl.
Frostige Nächte, Sonne und Weinberge
Bestens versorgt brach ich auf, um am Neckar entlang wieder Richtung Heimat zu fahren. An den Wegesrändern hatte ich mich mit Menschen verabredet, von denen ich die meisten bisher nur von Twitter, Instagram oder aus ihren Blogs kannte. Eine schöne Aussicht, mal live und in Farbe miteinander zu sprechen. Die Sonne wärmte im Unterschied zum Vortag gut durch, es fuhr sich schön und unspektakulär zwischen Fluss und Weinbergen. In Neckarsulm erreiche ich einen der wenigen Campingplätze am Neckartalradweg. An der Rezeption ist man eher unwirsch, aber immerhin gibt’s ein Aufbaubier.
Die Zeltwiese ist ein Flecken hinter dem Sanitärhaus, also am Katzentisch. Nicht lange nach mir kommt ein Pärchen hinzu, die alles in allem sehr unzufrieden mit der Gesamtsituation wirkten: miteinander, mit dem Radfahren, mit dem Zeltplatz. Nun ja, nur weil man auf Reisen ist, muss man nicht zwingend gut gelaunt sein.
Ich dusche heiß, koche mir ein paar Nudeln und gehe früh schlafen. Denn es wird eine wahrhaft kalte Nacht. Mit dem Gaskocher hatte ich Wasser erwärmt und mir mithilfe einer Trinkflasche eine Art Wärmflasche improvisiert. Aber der Schlafsack stellte sich bei gerade mal 5 Grad trotz des zusätzlichen Flanell-Inletts als zu dünn heraus. Zum Frühstück wärme ich mich mit einer scharfen, asiatischen Nudelsuppe auf. Das war keine angenehme Nacht. Und es soll kalt bleiben, zumindest nachts. Das muss echt nicht sein. Ich entscheide mich, die nächste Nacht im Hotel zu verbringen.
Über Tag gab es schönes Radfahren durch Felder und mit hübschen Burgblicken. Ein wunderbares Treffen mit der Odenwälderin, so wunderbar, dass wir völlig vergaßen, ein Foto zu machen.
Was gab’s noch? Es gab eine Brücke, die so ungeeignet für Räder war, dass ich Taschen und Rad separat darüber tragen musste. Deutschland und seine Radinfrastruktur … Außerdem kam erstmals das Multitool zum Einsatz. Ich war ein bisschen stolz, dass ich einen kleinen Schaden an den Radtaschen prompt beheben konnte. Selbst wenn das Reindrehen einer Schraube nun kein Hexenwerk ist. Aber als handwerklich Minderbegabte: stolz!
Im Hotel in Eberbach breite ich alle Sachen zum Trocknen aus. Das Zelt hatte ich am Morgen nass vom Tau eingepackt und Schlafsack wie Inlett waren feucht von meinem Atmen und Sein in kalter Nacht. Ich schlief wie ein Stein und war froh, nicht frieren zu müssen.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Soviel Hermann Hesse muss sein an einem Tag, an dem die Flusstäler morgens voller Nebel hängen. Allein unterwegs. So gern ich mit dem Mann reise, so schön ist es, auch mal nur mit mir allein unterwegs zu sein. Es ist ein wundervolles Fahren durch eine verwunschene Landschaft. Nach und nach heben sich die Nebel und es wird ein sonniger Tag. Mittags treffe ich mich mit freundlichen Menschen. Dann wird es haarig: Der Weg durch den Heidelberger Berufsverkehr ist wenig erfreulich und über die Felder gen Speyer ärgert mich der Gegenwind. Doch in Speyer werde ich herzlichst empfangen und mein letzter Abend auf Radreise ist einfach wunderbar.
Am neunten Tag sitze ich im Zug zurück nach Köln.
Es waren etwa 400 Kilometer mit Rad und Zelt und 1 Buch und vielen erfreulichen Begegnungen.
So sah die Runde bei komoot aus.
Weiter fahren
Und nun blicke ich auf die kommenden Monate, plane eine Dienstreise mit dem Rad in die Wallonie und einen Urlaub mit Bahn, Rad und Zelt nach Österreich, Italien und Slowenien. Eine kürzere Dienstreise bringt mich bald wieder nach Leverkusen. Und seit letzter Woche steht Köln ein Auto weniger herum. Fortan also noch mehr zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Bahn und wenn dann doch mal ein Auto notwendig ist, gibt es Car-Sharing. Gute Sache.
2019 habe ich übrigens schon mal eine Dienstreise mit dem Rad zurückgelegt, als es zum Content Strategy Camp ging. Im Alltag wähle ich hier eigentlich immer das Rad, um Termine in Köln: Leverkusen und Umgebung wahrzunehmen. Natürlich dauert das mitunter etwas länger als mit dem Auto. Aber ich habe die Möglichkeit, mir das als Selbstständige zeitlich einzurichten, es tut gut und ich finde Dienstreisen mit dem Rad als klimafreundliche Alternative ganz hervorragend.
Und das Schreiben?
Nach überstandener Coronapest geht es schon bald wieder in den Schreibraum. Der nächste Text wird einer, der in einer Anthologie landet. Darüber freue ich mich sehr. Es geht literarisch weiter.
Wer mehr übers Radreisen hier lesen möchte, kann das z.B. hier tun.
„Das Radfahren macht mir eine große Freude: Es ist wunderschön, ein bissl ermüdet und erhitzt sich irgendwo hinzusetzen und über die Sträucher, die Wiesen und Hügel hinzuschauen und abends ist es sogar wunderschön, in den Straßen der Vorstädte zu fahren.“ Hugo von Hofmannsthal