Das Berufsbild des Social Web Ranger habe ich eigens für mich erfunden. Es beruht auf den Aufgaben der Ranger in den Nationalparks. Diese umfassen praktische Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege wie Pflege- und Reparaturarbeiten, wissenschaftliche Untersuchungen, Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Information und Betreuung von Besuchern in Schutzgebieten. Es geht ums Beobachten, Verstehen und Handeln – in meinem Fall im Landschaftsraum Internet. Nebenbei mag ich das Rustikale und Bodenständige an diesem Beruf. Der Ranger ist meiner Ansicht nach ein gutes Bild für die Vermittlung zwischen dem Digitalen und dem Analogen.

Souveränität und Professionalität im Umgang mit Social Media

Social Web Ranger, also. Was sich dahinter verbirgt, wird anhand eines Beispiels hoffentlich klarer: Seit 2015 begleite ich im Rahmen der BibReise dreizehn öffentliche Bibliotheken als Coach und Beraterin. Dieses Projekt des Landes Nordrhein-Westfalen ist Teil der Initiative Lernort Bibliothek. Es zielt darauf ab, in einem zweijährigen Prozess digitale Kommunikation besser zu integrieren, sowohl strategisch wie auch operativ. In Workshops, Onlinekursen, internen Barcamps und regelmäßigen Treffen der Bibliotheksleitungen zwecks Austausch wird der digitale Raum zu einer gelebten und lebendigen Erweiterung. Das Digitale wird der Ort, wo die öffentlichen Bibliotheken souverän und vernetzt sichtbar machen können, was sie im Analogen gut machen.

In diesen Workshops wie auch in den letzten Seminaren für verschiedene Verbände arbeite ich möglichst im Analogen fürs Digitale. Der Blick auf Technologien verstellt oftmals den Blick darauf, wo und vor allem wie man sich anderen mitteilt – und wem. Es braucht eine Idee von der eigenen Identität und wie man sie vermittelt, um souverän und sicher im Digitalen mit anderen ins Gespräch zu kommen. Ein Verständnis für die sich unentwegt wandelnden Technologien und neu entstehende Dienste entsteht im Tun, das in regelmäßigen Abständen reflektiert werden sollte.

Dem folgt die Auswahl der passenden Kanäle, deren Funktionlitäten und Gesetzmäßigkeiten es zu verstehen gilt. Hierbei unterstütze ich Sie als Coach mit Gesprächen, Workshops und fachlichem Input.

Ein Spiel mit klaren Regeln

Kern meiner Arbeit ist die Schärfung der Markenidentität und die Entwicklung von kreativen Inhalten, die diese Identität im digitalen Raum spiegeln und Kontakt zum Zielpublikum herstellen. Spielerische Interventionen befeuern Vernetzung und verbinden analogen und digitalen Raum miteinander. Wer spielt, führt! Ob mit Wortspielen, Elementen aus dem Improtheater oder Abwandlungen klassischer Spiele: Im Spiel entstehen Beziehungen auf Augenhöhe und Anknüpfungspunkte für Gespräche. Spiele brauchen Regeln und einen Rahmen. Und auch darum geht es mir. Je klarer beides kommuniziert wird, desto eher kann ein entspanntes Aufeinanderzugehen im Digitalen und letztlich im Analogen erfolgen. Es gilt: Spielt ordentlich!