Ich liege abends müde im Bett und die Gedanken hopsen noch putzmunter um mich herum. Sie kichern. Sie schubsen sich. Sie zanken. Manchmal kippen sie mir ein Eimerchen mit eiskaltem Wasser in den Nacken. Hoppla! ‚Tschuldigung. Aber solltest Du nicht längst schlafen?
Meist helfen mir Otto Mellies, Eva Mattes oder David Nathan. Sie lesen mich in den Schlaf. Geduldig, Abend für Abend. Die Gedanken beruhigen sich. Mit Gleichmut nehmen meine Lieblingshörbuchsprecher es hin, dass ich mit ihren Stimmen im Ohr binnen weniger Minuten einschlafe.
Lakritzel selbstgekritzelt. Mehr unter lakritzel.tumblr.com.
Ich kann nicht behaupten, an Ideenmangel zu leiden. Eher leide ich unter meinen vielen Ideen. Sie drängen in die Welt hinaus – und ich habe den Salat. Nämlich noch mehr Gedanken, die beim Einschlafen umher hopsen. Manchmal muss ich die ein oder andere Idee dann loslassen. Sei es, dass die Zeit nicht reif ist. Sei es, dass sich die Bedingungen ändern. Sei es, dass neben allem anderen schlicht die Zeit fehlt.
Bye bye, my love …
Das Veedel liest, die literarische Veranstaltungsreihe im Kölner Agnesviertel, halte ich nach wie vor für eine fabelhafte Idee. Leider wurden die Bedingungen dafür nicht besser. Wer weiß, eines Tages … Die Debütveranstaltung war erfolgreich und hat viel Vergnügen gemacht. Vollkommen verabschiedet habe ich mich von der Reihe nicht, aber ich werde sie vorerst nicht aktiv weiterverfolgen.
Lesen ist sexy, eine Kampagne für leidenschaftliches Lesen. Auch eine schöne Idee, für die viel fabelhaftes Feedback kam. Aber ich wüsste nicht, wie ich sie realisieren sollte. Dafür wären Businessplan, Sponsoren oder Investoren und ein Vertriebspartner notwendig. Haha. Keine Zeit. Punkt.
Der Stammtisch für Büchermenschen in Köln, book.people@cologne liegt mir am Herzen – und lag mir auf der Seele. Er liegt mir am Herzen, weil sämtliche Treffen immer wunderbar waren, ob Themenabende mit Experten oder gemeinsame Abende im Gasthaus. Er lag mir auf der Seele, weil mir schon seit Monaten die Zeit fehlt, mich um regelmäßige Treffen zu kümmern. Daher bin ich froh, künftig als Teilnehmerin dabei sein zu können. Die book.people@cologne werden zu Pub’n Pub Köln und damit Teil des Netzwerks von Publishing-Stammtischen, die mein Kollegenfreund Leander Wattig ins Leben rief. Organisatorin ist fortan Kerstin Brömer.
Aber keine Sorge, es bleiben noch genügend Ideen und Projekte. Nicht zuletzt brauche ich aber auch mehr Zeit für bezahlte Aufträge. I
P.S. Das Zitat aus der Überschrift stammt übrigens von Friedrich Schiller. Nicht dass ich meine Ideen für kindisch hielte, aber mindestens zwei davon sind in der Tat am Tresen auf die Welt gekommen und ich finde sie alle göttlich schön! 😉
Ein Kommentar