Knapp 40°C. Diverse Umleitungen wegen Hochwassers. Obama. Juchee, Berlin bot ein emmericheskes Spektakel zu unserer AKEP-Jahrestagung am 19./20. Juni 2013. AKEP? Unser AKEP? Hinter dem Kürzel verbirgt sich der Arbeitskreis für elektronisches Publizieren (im Verlegerausschuss im Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V.). Seit 1992 beschäftigen sich Büchermenschen und Onliner aus Verlagen in diesem AKEP mit Digitalisierung und der Vermittlung von Wissen um elektronisches Publizieren.
„Unsere“ AKEP-Jahrestagung deshalb, weil ich als Leiterin der Kommission Digitale Kommunikation mitmische, gemeinsam mit Leander Wattig den Vormittag der Jahrestagung moderierte (ich im Kirschkleid, natürlich!) und ich für den Nachmittag eine der Subkonferenzen organisiert hatte.
Ungefähr vierhundert Menschen hatten sich im Berliner bcc eingefunden. Das Thema zog. Was können Verlage von Startups lernen? Großes Hallo. Die Sommerhitze und die Umstände bei der Anreise durchs Hochwasser und durch die Stadt hüpfende Obamas schafften von Beginn an eine ausgelassene Atmosphäre. Alles lief nicht ganz so wie geplant (also, außer im bcc selbst, da lief alles wie geschmiert :)), aber das tut der allgemeinen Stimmung ja meist recht gut.
Ein bunter Haufen, der zusammen arbeiten und feiern kann
Ohnehin hat sich die AKEP Jahrestagung meinem Eindruck nach in den letzten Jahren enorm verändert. Wenn ich an meinen ersten Besuch zurückdenke, damals, noch als etwas eingeschüchterte, frisch gebackene Verlagsonlinerin … Ich erblickte lauter graue Herren in grauen Dreiteilern, die ernst und staatstragend blickten. Es wurde über Metadaten geraunt, über ONIX und XML.
Inzwischen trifft sich bei der AKEP Jahrestagung ein recht bunter Haufen. Der strenge Dresscode ist nicht nur wegen der Sommerhitze „Arbeitskleidung“ gewichen. Viele sehen sich das ganze Jahr über bei diversen Social-Media-Treffen, Barcamps, Büchermenschentreffen in Kneipen, auf den Buchmessen oder eben täglich in Digitalien. Kellernerds treffen auf Twitteraten, Verleger auf Startup-Gründerinnen, Volontäre auf Geschäftsführerinnen. Überall intensive und freundliche Gespräche.
Offenheit, Neugier, Unvoreingenommenheit und eine insgesamt eher familiäre Stimmung prägen die AKEP-Jahrestagung bis spät in die Nacht hinein, wo bei der Berlin Digital Night ordnungsgemäß geschwooft wurde. Hier kann man übrigens meine Auswahl der #plattensammlung nachhören, die die musikalische Untermalung des Abends eröffnete: Liste bei Spotify.
Meine persönlichen Lieblinge des Tages:
Uwe Lübbermann, der über „Eine Branche umkrempeln – Der Grundkurs Wirtschaft hacken“ sprach. Sein Vortrag ist noch nicht online. Einstweilen empfehle ich diesen hier von der TEDx Rheinhessen. Lesenswert auch, was Albert Warnecke dazu schrieb.
Andreas von Gunten (buch + netz), der trotz nicht gerade idealer Umstände (durstige, schwatzbedürftige AKEPpis rundum) zum Beginn der Berlin Digital Night einen mitreißenden, sensationellen Vortrag hielt. Bücher ins Netz, aber dalli! Er hatte an diesem Tag (und vermutlich auch sonst) Obama im Blut und: WOW!
Tina Pfeifer und Frank Krings, beide auch Mitglieder der Kommission Digitale Kommunikation, die mit ihren Erfahrungen aus ihrer Arbeit bei Bastei Lübbe und bei der Frankfurt Buchmesse wertvollen Input für die Subkonferenz lieferte. Ich kann viel vom Pferd erzählen, aber die Reiter müssen es letztlich über die Hürden bringen. Danke Euch!
Sowieso: Michael Schneider (Referent des AKEP und Zeremonienmeister), Steffen Meier und Jürgen Harth (die beiden Sprecher des AKEP). War ein großes Fest mit Euch!
Hier ein wunderbarer Blogbeitrag von Ansgar Warner über die AKEP-Jahrestagung: Hackerbrause für die Buchbranche: AKEP13 denkt Verlage als Startups.
Hier nun die Folien der Subkonferenz der Kommission Digitale Kommunikation. Apropos „nicht geplant“: Recht kurzfristig fielen zwei Referenten aus, weshalb die Subkonferenz auf den letzten Drücker noch einmal umgestrickt werden musste.
Das Gute daran: Es wurde sehr gesprächsintensiv. Austausch von Wissen und Erfahrungen und das gegenseitige Kennenlernen standen beim Erforschen der drei Themen-Sessions Content Marketing, Storytelling und Vernetzung im Vordergrund. Zu Beginn gab es immer eine Vorstellungsrunde im Barcamp-Style: Name, Wohn- oder Arbeitsort und drei Hashtags. Das erleichterte den Einstieg in den Austausch. mir hatte es gut gefallen und den Teilnehmern hoffentlich auch :).
Das Schlechte daran: Es wurde sehr gesprächsintensiv. Austausch von Wissen und Erfahrungen und das gegenseitige Kennenlernen standen im Vordergrund. Die Slides sind nur ein Anhaltspunkt.
Das waren volle gute Tage.
Danke allen Beteiligten! Wenn das so weitergeht mit euch, dann muss ich auf jeden Fall wieder kommen, und wenn’s nur zum Feiern wäre. Wobei auch wirklich viel Enthusiasmus in den Sessions rüberkam, wär ja gelacht, wenn da nicht was bei rum käme.
Ja, wir haben einen Lauf. 🙂