Zelten, also.
Ich kenne niemanden, den die Frage »Zelt oder nicht Zelt« unberührt lässt. Manche:r lässt sich noch auf den Gedanken Wohnmobil oder Wohnwagen ein. Derzeit wird das Zelt auf dem Dach immer beliebter, was meist auch großes Auto bedeutet und mich wiederum ziemlich ratlos zurücklässt. Andere verzichten gar auf einen Campingplatz und begeben sich in die Wiesen und Wälder.
Niemand muss im Zelt schlafen – gut, vielleicht denke nicht nur ich jetzt gerade an Menschen, die gerade sehr wohl in Zelten schlafen müssen. Und die sich das nicht freiwillig ausgesucht haben. An der Stelle bin ich mir sehr wohl des Privilegs bewusst, Zelten als Urlaubsform erleben zu dürfen. Aber Radreise: Man liest und hört von vielen Radreisenden, die sich in Pensionen oder Hotels einmieten und sich abends an den gedeckten Tisch setzen, inklusive gekühltem Rosé … Das hat durchaus etwas für sich. Man muss etwa weniger mitschleppen. Es muss ja auch niemand mit dem Rad verreisen. Vielleicht liest hier die ein oder der andere mit, für die oder den das unvorstellbar ist und hier mitliest mit wohligen Gruselgefühlen.
Das alles ist eine Frage der Vorlieben und des Budgets.
Für mich gibt es nichts Schöneres, als unterm Zeltdach zu nächtigen. Nun ja, vorausgesetzt, es schüttet nicht mehrere Tage hintereinander. Oder der Campingplatz ist so voll oder so schlecht auf Zelte eingestellt, dass man wie Sardinen in einer Büchse zusammengepfercht ist. Oder man zahlt Mondpreise und sitzt mit Zelt dann doch am Katzentisch, also etwa auf einer vollkommen schiefen Wiese oder inmitten von turmhohen Wohnmobilen. Aber sonst kommt für mich kaum etwas dem Zelten gleich: Draußen leben, ein Platz unterm Himmel oder unterm Blätterdach, Gras oder sandige Erde unter den Füßen, die Geräusche ringsum, tagsüber das Kruschteln und Kramen der Nachbarn, nachts das Tapsen und Rascheln der Tiere und hin und wieder ein Reißverschluss, der aufgezogen wird oder ein Fluch, weil sich jemand im Dunkeln den Zeh gestoßen hat.
Nun ja, und all das, was nicht so schön ist am Zelten gehört auch dazu. Auch das Getier, in dessen Wohnzimmer man nächtigt: Ameisen verschiedener Größenformate, Weberknechte, Ohrenkneifer, Spinnen, Bienen, Fliegen und, seufz, Mücken. Aber eben auch die Vögel, die einen ab dem Frühling in der frühen Dämmerung aus dem Schlaf brüllen oder die anderen Tiere, die mal neugierig gucken kommen: Fuchs und Hase, Katz und Hund. Manchmal auch ein beschnullertes Nachbarskind, das neugierig ins Zelt starrt. Hi, Ihr.
Morgens der erste Kaffee vorm Zelt.
Ein paar Seiten lesen oder einfach in die Welt schauen. Die Überraschungsbackwaren vom örtlichen Backer. An den seltsamsten Orten gab es schon die köstlichsten Croissants oder Pain au raisin. Und manchmal muss man sich fragen, ob Frankreich eigentlich verrückt geworden ist, die Backkunst aufzugeben und zu pappig-trockenen Industriecroissants zu wechseln. Die Gründe sind natürlich vielschichtig und demografischer Wandel, Landflucht und so weiter haben auch im Land der feinen Kost ihre Folgen. Aber wir waren beim Zelten.
Nun ist ein Campingplatz eine wunderliche Welt, eine, in der man unbefangen privat ist in der Öffentlichkeit. Morgens sieht man verknautschte Gestalten mit ungebügelten Gesichtern Richtung Sanitäranlagen tappen. Schlipp, schlapp, das typische Geräusch der Flip-flops. Man nimmt die meisten alltäglichen Verrichtungen und Handgriffe in der geschützten Öffentlichkeit vor. Ein wenig funktioniert das wie Sauna: Man teilt etwas eigentlich Intimes miteinander, tut aber so, als sei nichts weiter dabei. Und nur so funktioniert es.
Was ich am Zelten auf Radreise mindestens ebenso sehr mag wie auf Reisen mit dem Auto: Man hat sein Zeltzuhause stets dabei. Drei Handgriffe und schon steht es und man hat ein Dach über dem Kopf. Fantastisch. Und das, ohne den Kontakt zum Draußen zu verlieren. Vielleicht erzähle ich mal etwas darüber, wie man sich das Zelten sehr angenehm gestalten kann. Denn Menschen, die das Zelten ablehnen, haben oft noch als letzte Erinnerung harte Isomatten, unzureichende oder zu warme Schlafsäcke, steife Nacken und den texanischen Bohneneintopf, erhitzt in der Dose überm wackeligen Gaskocher. Spoiler: Das geht auch anders.
Aber erstmal eine Liste.
Und zwar die Liste der Campingplätze, die wir im letzten August auf unserer Radreise im Osten Frankreichs besuchten. Vielleicht reist Ihr öfter durch Frankreich auf dem Weg in den Süden, nach Okzitanien oder an den Atlantik. Manche von den aufgeführten Campingplätzen eignen sich gut für eine Übernachtung. Andere wären auch prima für eine Reise, denn die oft unbeachteten Gegenden haben viel für sich. Das ländliche Frankreich ist sehr vielfältig. Und manche Gegenden öffnen einem auf ihr stille Art den Raum und die Zeit, einfach da zu sein. Ich ergänze in der Liste meine Reisenotizen, die ich digital und täglich machte. Bezeichnend die Notiz an Tag 15 (!) :
Kurven hoch und runter.
Jeden Tag habe ich weniger zu sagen. Bin in der Tiefenentspannung angekommen.
Wald.
Land.
Kanal.
Land.
Wolken.
Wohin wollen wir denn eigentlich? Was wollen wir?
So lange brauchte ich offenbar, um auch innerlich in der Stille anzukommen.
Ach ja, die Liste.
Sierck-les-Bains
Camping Municipal Les Tilleuls
11€, 2x 8€ Bier (aber schön kalt), nette Campingplatzbesitzerin, unkompliziert, hat alles im Griff, auch Corona-Regeln. Platz vielleicht zur Hälfte belegt. Schöne Parzellen auch für Zelte, direkt an der Mosel
Aus den Reisenotizen:
Campingplatz. Schön! Zack. Entspannung. Aufbau. Was ist eigentlich alles dabei?
Supermarkt im Ort. Kleiner Carrefour. Käse: Morbier, Rocamadur, gelbrosa Ananastomate, Baguette, Salami, Nektarine. Kalte Orangina. Milch, klein. Butter, klein. Marmelade. Morgen Sonntag. Versorgungslage?
Morgen kurze Etappe geplant, bis: Metz. Alles muss sich einspielen. Es ist Urlaub! Nicht vergessen!
Bier. Zelt. Ruhe. Gut.
Jugendliche neben dem Campingplatz hiphop, Kirche dingdong.
Lesen. Gut, dass wir die leichten Campingstühle haben.
Vernügungsschiff mit Rumtata und Dängderängtschingbum.
Nachts Regen. Ab und zu ein Schiff. Aus der Mosel hopsende Fische, Tiergeräusche.
Auf der anderen Moselseite brausende Autos. Am Morgen Schüsse aus dem nahen Wald. Halali! Frankreich ist Jägerland.
Metz
14,50€. Großer Stadtcampingplatz, professionelle Rezeption, aber leider wenig Augenmerk auf die Einhaltung der Corona-Regeln. Schöner Platz auf der Wiese gleich an der Mosel.
Aus den Reisenotizen:
Viel fahrendes Volk aus Großbritannien auf dem Platz (mit mobilen Waschmaschinen und Pipapo).
Abendbrot im Zeltplatzrestaurant. Müde Krieger [Nachtrag: das schlechteste Essen der ganzen Radreise, aber dankbar, einfach eine Mahlzeit.]
Bier teuer wie üblich in Frankreich.
Kurz vorm Schlafengehen zwei Autos belgischer Jungmänner direkt nebenan. Palaver. Hiphiphop. Gespräche bis spät in die Nacht. Eine Ode an Ohropax!
Bonne nuit. Bonjour. Gut geschlafen.
In Ruhe Frühstück. Croissants. Kaffee.
Emsiges Einpacken ringsum. Typischer Durchgangscampingplatz.
Die Jungmänner nebenan schälen sich aus ihren Zelten. Hüllen sich sofort in ihren Musikraum und rotten sich zu einer kleinen Herde in ihrem Zeltdorf zusammen.
Sanitäranlagen auf Stadtcampingplätzen: Wachstuchtischdeckenwohnmobilistinnen (ohne Maske) sorgen für Verwüstung.
Liverdun
16€, alles freundlich und gut. Schöner Blick auf Liverdun. Hier kommen ursprünglich die Madeleines her.
Aus den Reisenotizen:
Leider hat der letzte kleine Supermarkt im Ort für immer geschlossen. An der Rezeption des Campingplatzes gibt es u.a. Milch (nur 1-Liter-Flaschen) und Saft vom Erzeuger.
Abendessen im Restaurant, Essen sehr gut, der Wein bestimmt gut, aber nicht ganz mein Geschmack.
Nachbarn aus Deutschland mit Wohnmobil, der Mann radbegeistert, erzählt von eigener Radreise, Frau und Töchter unbegeistert, weil er offenbar nicht in der Lage ist, sein Tempo anzupassen. Tja.
Erste kleine Waschaktion. Nachts Tau!
Gut geschlafen.
Einpacken braucht Zeit. Um 11 los. Restmilch den Nachbarn geschenkt.
Charmes
14€. Tipp! Ausgesprochen liebevoll geführter Campingplatz direkt an der Mosel. Kleine Bar. Extrazelt für Radreisende mit Tischen, Strom usw. Penible Coronamaßnahmen!
Aus den Reisenotizen:
Die Wiesen verbrannt und gelb. Ein weiteres Dürrejahr.
Supermarkt vor Ort. Gut gekocht, gut gegessen. Spülen. Lesen. Schlafen. Zeitig los.
Fontenoy-le-Chateau
10,44€ (mit Kurtaxe), eher ungastlich, aber kaltes Bier, frischgezapft!
Aus den Reisenotizen:
Verhaltensoriginelle Nachbarschaft. Schöner Platz unter Bäumen. Alter Tennisplatz diente als Wäscheleine. Kleiner Marktstand von örtlichen Erzeugern mit hitzebedingt etwas schlappem Gemüse. Tomaten, mh!
Lange geschlafen. Kein Brot. Aber Kaffee. Einpacken dauert.
Berg runter. Bäckerei schon fast leergekauft: zwei Apfeltaschen, 1 Baguette.
Scey Sur Saône et Saint Albin
8€. Empfang nett, wenn auch die Betreiberin die Hände überm Kopf zusammenschlägt. Gibt uns erstmal zwei kalte Flaschen Wasser.
Aus den Reisenotizen:
Zeltplatz knallvoll und eng, bekommen noch ein winziges Stück Restplatz. Hallo, Saône. Hier macht Frankreich also Urlaub.
Von Maskenpflicht und anderen Coronamaßnahmen will hier keiner was wissen. Supermarkt im Ort. Temperaturbedingt kalte Küche mit Couscous-Salat, Tomatensalat, Brot und Käse.
Morgens schneller Abbruch des Zeltes. Frühstück an der Saône. Grandioser Bäcker am Ort, köstliches Pain au raisin am Anleger der Hausboote.
Gray
Preis vergessen, glaube ca. 14€/Nacht
Aus den Reisenotizen:
Zeltplatz in Gray top. Stehen unter hohen Platanen wie in einer gotischen Kathedrale. Einkaufen im Ort. Kochen. Lecker.
Kühlschrank für Radwanderer usw.: Juhu, kaltes Bier! Guter Ort für einen Ruhetag.
Lange geschlafen.
Frühstück.
Auf zu Intersport, neue Klickpedale kaufen. Durch Gray radschlendern. Kirche. Ausblick.
Orangina und Kaffee an der Saône.
Mittagessen vorm Zelt.
Pedale montieren. Also, der Mann.
Kaltes Bier. Wäsche waschen. Aufhängen. Kaltes Bier. Pause! Neben der aufgehängten Wäsche rumhängen. Lesen. Planen. Dösen.
Abendbrot. Samstagabendunterhaltung auf dem Campingplatz. Coronaparty? ????
Um eins war dann endlich Ruhe …
Bonjour. Lesen vorm Zelt. Wirres Zeug geträumt von Beerdigungen, meinem Vater, einem Dienstleistungsunternehmen, das verschiedene auffällige Figuren bei Beerdigungen aufstellt. Um die B. interessanter zu machen.
Einpacken. Aufbruch. Warm.
Pontaillier-sur-Saône
20,80€. Sehr netter Ort. Campingplatz auf der anderen Seite der Saône. Schöner, weitläufiger und leerer Campingplatz. Corona-Regeln einigermaßen gut im Griff.
Aus den Reisenotizen:
Deutlich über 40 Grad auf dem Rad. Frühzeitig Zeltplatzbezug. Schattiger Platz. Blick über Felder.
Restaurant am Strand. Getümmel. Kaltes Bier aus Plastik. Aber: Kaltes Bier!
Schläfchen vorm Zelt. Essen: Fleisch mit Fritten im Restaurant. Wird es ein Gewitter geben?
Morgenrot. Weltbeste Croissants und Pain au chocolat vom Bäcker in Pontallier-sur-Saône. Muntere Spatzenbanden auf dem Campingplatz.
Seurre
23€.
Aus den Reisenotizen:
Heiß! Durchglüht eintreffen auf dem großen und recht leeren Campingplatz. Überraschend viele französische Radreisende mit Kindern. Steckdosen für Radreisende und eine Art WLAN-Bar.
Nachbar ist ein seltsamer Deutscher, alleinreisender Radfahrer. Fidibum, meint er zu mir. Äh. Nein. Hä?
Bier in Seurre. Schöner Ort! Knie schmerzt nach Sturz auf der Fahrt hierher. Hmpf. Einkaufen im örtlichen Supermarkt.
Kochen: Maccaroni in Hackfleischsoße. Gefrorene Himbeersoße auf Knie. Später mit Joghurt als Nachtisch.
Morgenroutine. Baguette & Co. im Vergleich zu gestern zwangsläufig enttäuschend.
Kurz nach 10 los. Warm. Spaziergang durch Seurre. Schöner Ort! Sagte ich schon, oder?
Knie, naja. Tut einfach weh. Sozialer Stress im Supermarkt, wo ich sicherheitshalber noch Nachschub an Mullbinden usw. kaufe.
Abstand? Haha! Masken unter Nasen. Grrr.
Chagny
18€/Nacht. Ruhetag fürs Knie.
Aus den Reisenotizen:
Nanu, lauter laute ältere Niederländer:innen mit ihren Wohnmobilen hier? Ist es der Wein?
Zelt aufbauen. In den Bäumen alles voller Stieglitze! ❤️
Supermarkt. Ein etwas chaotischer Casino. Spätes Mittagessen. Duschen.
Heute Abend aushäusig speisen. Und Wein trinken, endlich! Aligot. Sehr gut.
Zwischenstand: 617,20 Kilometer gefahren. Nicht dabei: Die Besorgungsausflüge zu Supermärkten, Bäckereien usw.
In der Nacht das angekündigte Gewitter, das aber weitestgehend vorüberzieht. Schnell alles reinholen. Alles wasser- und windfest? Ja.
Morgens frühes Frühstück.
Ein Kuckuck ruft! Eichhörnchensichtung.
Vernünftig: Ruhetag fürs Knie. Besuch von Spatzendame, Buchfink, Ringeltaube. Wespe bohrt sich in den Proviantbeutel zur Salami.
Männer, die sich mit dem Geräusch eines verendenden Rhinozerus‘ auf der Toilettenbrille nebenan niederlassen. ????
Abbauen. Losfahren. Ganz allmählich wieder gen Deutschland. Auf Wiedersehen, schönes Chagny! Auf Wiedersehen, Burgund! ❤️
Verdun-sur-les-Doubs
10€. Schöner und schattiger Platz.
Aus den Reisenotizen:
Kleiner Biergarten vorm Zeltplatz!!
Supermarkt gut. Atac. Baguette aus Boulangerie.
Ort verwohnt, aber lebendig.
Zeltplatz viele Anglerfamilien aus Deutschland. Spießiges Wohnmobilistenleben mit Plastikteppichen und Vorzelten.
Sympathisch wirkende ältere Frau mit Klapprad und kleinem Zelt allein unterwegs. Toll!
Minimalgekoche mit Notnudeln.
Regen am Morgen. Dann bewölkt und etwas schwül. Arno Geigers Drachenwand ausgelesen.
Spät und gemütlich frühstücken. Einpacken usw. Spätester Abflug bisher.
Dole
15,20€ (mit Kurtaxe und Umweltabgabe). Etwas finsterer und schockierend voller Platz.
Aus den Reisenotizen:
Campingplatz ok. Aber Leute, was ist mit Masken usw.? ???? Staune über viele Wohmobilisten auf Schotter, Plastikteppich, Vorzelt, im Auto, am Auto, mit Auto.
Abends noch nach Dole. Ort voll. Was gegessen – alles Gute schien reserviert. Landeten in Touri-Falle. Nun ja. Hunger gestillt.
Mäßig gut geschlafen. Mist geträumt.
Früh abbauen. Frühstück. Ab in den Wald: Foret de Chaux.
Besançon
ca. 20€, 5 Kilometer außerhalb von Besançon, stressige Anfahrt für Radreisende
Aus den Reisenotizen:
So ein schönes Flusstal. Bier in Besancon und dann nochmal fast 5 Kilometer zumeist bergauf zum Campingplatz.
Schöner Stellplatz. Schatten! Hm. Da stehen Aufbauten für, ja, was? Party? (Oh nein!?) Ah, Jugendgruppe. Alles nett und harmlos.
Baume-les-Dames
18,70€. Sehr leerer Campingplatz.
Aus den Reisenotizen:
Gewitterluft. Schwül. Bin nicht in Form. Auf dem Weg zum Campingplatz nettes Café mit einer angenehm strengen Wirtin (ohne Maske keine Chance).
Essen im Ort! Stadt wie ausgestorben. Zu früh? Also nochmal ein kaltes Bier in der schon bewährten Gastronomie. Dann gute Pizza in einer Pizzeria. Kühler Rosé, mh!
Belfort
17€.
Aus den Reisenotizen:
Mit dem Rad schlecht ausgewiesen. Stressige Fahrt durch die Stadt.
Schon angenehm vertraut von einer früheren Reise (mit dem Auto). Aber Maskenpflicht nachhalten, Coronaregeln? Nö. Seufz.
Einkauf im nahen Supermarkt. Der Sichterheitsmann hatte seine Maske unterm Kinn baumeln, diverse Kund:innen auch.
Mulhouse
18€. Sehr schön und nett!
Aus den Reisenotizen:
Großzügiger Platz. Alter Baumbestand. Alles schön. Nett: Eigenes Bier! Müde, warm, hungrig. Eher seltsames Abendessen bei einem Imbisswagen mit Mikrowellen- und Friteusenessen.
Das geht besser. Campingplatz auf Wiedervorlage. Hier will ich nochmal hin.
Früh los. Mit Bahn nach Sarreguimenes über Straßburg.
Saarlouis
20€.
Aus den Reisenotizen:
Haha, was für ein schlimmer Campingplatz mit schlimmen Leuten, quasi die Parodie eines Campingplatzes! Die reinste Dauercamper-Hölle mit allem, was die ansässigen Baumärkte an „Dekoration” und Beleuchtung hergibt. Mit einer französischen Familie auf einem handtuchgroßen Stück für Zeltreisende gequetscht. Oh Mann, die Armen!
Zur Entschädigung abends richtig gut essen. Den Namen des Restaurants leider vergessen.
Der Mann ergänzt, dass dieser Campingplatz keine Parodie ist, sondern eigentlich der Inbegriff des Campingplatzes. Zumindest, wie ihn deutsche Dauercamper schätzen. Weshalb wir nun mal lieber nach Frankreich reisen …
Coronabedingt waren übrigens einige Campingplätze geschlossen. Vor allem für die städtischen Campingplätze war eine Öffnung oft nicht möglich oder gewünscht. Das sorgte mitunter für lange Gesichter und auch schon mal für eine längere Etappe. Manchmal waren die Etappen dann aber auch kürzer: Oh, ein geöffneter Campingplatz. Der Spatz in der Hand …
Zum Abschluss schlugen wir dann unser Zelt im Garten der Schwiegermutter an der Saar auf, was ein sehr schöner letzter Rastplatz unserer Radreise war. Mein Rad war da längst kaputt, aber die Geschichte erzähle ich ein andermal. Am nächsten Tag ging es von Trier aus mit der Regionalbahn nach Köln zurück.
Und vermutlich schreibe ich beim nächsten Mal einfach mal auf, was einen guten Campingplatz für Radreisende meines Erachten ausmacht und welche schönen Campingplätze wir auf unseren anderen Reisen entdeckt haben. Für heute lasse ich es gut sein.
Bisher zum Thema:
Mit dem Rad durch den Osten Frankreichs ins Burgund und wieder zurück
Radreise entlang stiller Kanäle und mäandernder Flüsse
Eine Radreise und viele Listen